
Münster. Am Freitag, dem 25. Juli 2025, wird es in Münster erneut laut: Vor dem CDU-Kreisverbandsbüro in der Mauritzstraße 4 ruft ein freies, überparteiliches Bürgerbündnis zur Demonstration auf. Die Versammlung soll um 17 Uhr beginnen. Im Zentrum stehen Kritik an Jens Spahn, der CDU-Bundestagsfraktion und der Umgang mit rechtsextremen Strömungen in der Politik. Organisiert wird der Protest von Marc Raschke, der die Versammlung offiziell angemeldet hat.
Die Demo richtet sich insbesondere gegen Spahns Verhalten in der sogenannten Maskenaffäre. Ein ungeschwärztes Gutachten hatte kürzlich aufgezeigt, dass Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt ohne ausreichende Prüfung an Lieferanten von Corona-Schutzausrüstung geflossen sind. Raschke und seine Mitstreiter fordern nun den Rücktritt des CDU-Politikers.
Neben der Maskenbeschaffung kritisieren die Veranstalter auch Spahns Rolle im geplatzten Wahlprozess zur Besetzung eines Sitzes im Bundesverfassungsgericht. Die CDU hatte sich bei der geplanten Wahl von Professorin Brosius-Gersdorf nicht einheitlich verhalten. Kritiker sehen darin ein Signal für zunehmende Instabilität und parteiinterne Machtspiele.
Marc Raschke betont in seinem Aufruf: „Es darf nicht sein, dass so jemand noch in Amt und Würden ist. Nur so bleibt unsere Demokratie glaubwürdig.“ Die Veranstaltung sei bewusst zivilgesellschaftlich organisiert. Politiker:innen sollen nicht sprechen – stattdessen sind Bürger:innen eingeladen, eigene Beiträge zu halten.
Einen weiteren Schwerpunkt der Demo bildet die Frage nach der Abgrenzung zur AfD. Der Vorwurf: Die CDU Münster habe sich im laufenden Kommunalwahlkampf bislang nicht deutlich von der AfD distanziert. Zwar lässt sich diese Behauptung nicht eindeutig belegen, doch das Bündnis kritisiert eine „unklare Linie“ in öffentlichen Auftritten.
„Die CDU muss eine klare Brandmauer ziehen“, fordert Raschke. Damit stellt sich die Initiative in eine Reihe bundesweiter Proteste, die sich gegen jede Form politischer Zusammenarbeit mit der AfD wenden. Auch in Münster hatte es in den vergangenen Monaten mehrere Kundgebungen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ gegeben.
Die Veranstalter der aktuellen Demo setzen erneut auf sichtbare und hörbare Zeichen. Trillerpfeifen, Plakate und Statements sind ausdrücklich erwünscht. Ziel sei es, ein deutliches Signal an die CDU und die Öffentlichkeit zu senden – für mehr Transparenz, für demokratische Prinzipien und gegen das Schweigen zu rechtsnationalen Positionen.