
Am Abend des 4. Mai 2025 fiel der Bundespolizei am Dortmunder Hauptbahnhof ein ungleiches Duo auf. Ein 45-jähriger weißer Mann aus Büdingen in Hessen war in Begleitung eines 14-jährigen schwarzen Jungen. Dieser stammt ursprünglich aus Somalia und lebt mit seiner Familie in Ascheberg, einer Gemeinde im Münsterland. Die Konstellation der beiden – hinsichtlich Alter, Herkunft und Verhalten – erschien den Einsatzkräften auffällig genug, um eine Kontrolle durchzuführen.
Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen gaben beide an, sich über das Internet kennengelernt zu haben. Konkrete Angaben über Ort und Anlass des Treffens blieben jedoch vage. Bei der Durchsuchung des Mannes stießen die Beamten auf mehrere verdächtige Gegenstände. Dazu gehörten eine geringe Menge Amphetamine, hochprozentiger Alkohol und Sexspielzeug. Besonders schwerwiegend war jedoch der Fund auf dem Smartphone des Mannes: Auf dem Gerät befanden sich Nacktfotos des Jungen, Videos mit sexuellen Handlungen sowie explizite Chatverläufe.
Das Mobiltelefon wurde noch vor Ort sichergestellt. Gegen den 45-Jährigen wurden mehrere Verfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Besitzes jugendpornografischer Inhalte sowie wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Trotz der Schwere der Vorwürfe äußerte sich der Tatverdächtige bislang nicht. Er verweigert jede Aussage und wartet nun auf die Ergebnisse der weiteren Auswertung der Beweismittel.
Der 14-jährige Junge wurde nach Rücksprache mit seinen Eltern in die Obhut der Familie nach Ascheberg zurückgebracht. Aktuell bleibt unklar, in welchem Rahmen der Kontakt zwischen dem Jugendlichen und dem Mann entstanden ist. Die Ermittler prüfen nun sowohl die digitalen Spuren auf dem Smartphone als auch weitere potenzielle Kommunikationswege, über die der Kontakt angebahnt worden sein könnte.
Die Polizei ermittelt mit Hochdruck. Der Vorfall zeigt erneut, wie gefährlich Online-Kontakte für Minderjährige sein können. Auch wenn der genaue Hintergrund des Treffens noch nicht abschließend geklärt ist, deutet vieles auf eine gezielte Kontaktaufnahme mit sexuellen Absichten hin. Die Ermittlungen am Dortmunder Hauptbahnhof werfen zudem die Frage auf, ob es weitere Betroffene geben könnte oder ob der Verdächtige bereits in der Vergangenheit ähnliche Kontakte gepflegt hat.
Der Fall unterstreicht die Bedeutung von aufmerksamer Polizeiarbeit an Verkehrsknotenpunkten wie dem Dortmunder Hauptbahnhof. Gerade große Bahnhöfe sind häufig Orte, an denen sich potenzielle Täter mit minderjährigen Opfern treffen – oft unbemerkt. Dass die Polizei hier schnell reagiert hat, könnte Schlimmeres verhindert haben.