
Münster. Am 14. September 2025 wählen die Bürgerinnen und Bürger in Münster einen neuen Stadtrat sowie eine neue Oberbürgermeisterin oder einen neuen Oberbürgermeister. Doch die Vorbereitung auf diesen wichtigen Wahltag läuft im Hintergrund stockend. Der Grund: Es fehlt an Wahlhelferinnen und Wahlhelfern. Bisher haben sich nur etwa 500 Menschen freiwillig gemeldet – gebraucht werden jedoch rund 2.500. Kommt es am 28. September zu einer Stichwahl, werden zusätzlich 2.000 weitere Helfende benötigt.
Die Stadt Münster steht mit diesem Problem nicht allein da. Auch andere Großstädte in Nordrhein-Westfalen wie Köln, Düsseldorf und Essen melden eine schleppende Bereitschaft von Freiwilligen. Ein entscheidender Unterschied zur vorgezogenen Bundestagswahl im Februar: Damals war die Resonanz auf den Aufruf deutlich höher. Viele Menschen wussten offenbar gar nicht, dass auch im September wieder gewählt wird. Hinzu kommt, dass der Wahltermin mitten in die Sommerferien fällt – viele potenzielle Helfer sind daher im Urlaub.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Freiwillige nur an einem der beiden Termine verfügbar sind. Für die Einsatzplanung des Wahlamts ist das jedoch schwierig, denn die Stadt versucht, möglichst viele Personen für beide Wahltage einzuplanen. In anderen Städten wie Gelsenkirchen ist die Bereitschaft zur Doppelschicht sogar Voraussetzung für den Einsatz.
Um mehr Menschen für die Aufgabe zu gewinnen, geht die Stadt Münster aktiv in die Offensive. Bereits im Juni verschickte sie erste Serienbriefe an zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger. Seit Mitte Juni laufen zudem Kampagnen in den sozialen Medien und im Lokalradio.
Zusätzlich steht ein benutzerfreundliches Online-Formular zur Verfügung. Dort können Interessierte direkt angeben, ob sie lieber in ihrem eigenen Stadtteil oder an einem anderen Ort helfen möchten. Auch der Wunsch nach einer bestimmten Funktion – etwa Wahlvorsteher oder Schriftführer – kann dort angegeben werden.
Die Aufgaben am Wahltag sind klar verteilt: Wahlberechtigungen prüfen, Stimmzettel ausgeben, den ordnungsgemäßen Ablauf überwachen und abends die Stimmen auszählen. Vorkenntnisse sind dafür nicht erforderlich. Die Stadt Münster bietet sowohl ein digitales Lernpaket als auch Präsenz-Schulungen an, die ab August beginnen.
Für den Einsatz zahlt die Stadt ein sogenanntes Erfrischungsgeld. In Münster beträgt dieses aktuell 25 Euro für Helferinnen und Helfer und 35 Euro für Wahlvorsteherinnen und Wahlvorsteher. Im Vergleich mit anderen NRW-Kommunen liegt Münster damit im unteren Bereich. Städte wie Köln oder Dortmund bieten je nach Funktion teils deutlich höhere Beträge – bis zu 130 Euro sind dort möglich. In Köln erhalten Ehrenamtliche, die sich direkt für beide Termine anmelden, sogar einen zusätzlichen Bonus von 30 Euro.
Das Wahlamt erinnert ausdrücklich an die hohe Hilfsbereitschaft bei der Bundestagswahl im Februar. Damals hatten sich in Münster innerhalb kürzester Zeit sogar mehr Menschen gemeldet, als tatsächlich eingesetzt werden konnten. An diese engagierten Bürgerinnen und Bürger richtet sich nun erneut der Appell: Wer sich schon einmal eingebracht hat, soll jetzt wieder mithelfen, damit die Kommunalwahl reibungslos durchgeführt werden kann.
Wer sich für das Ehrenamt interessiert, sollte nicht zögern. Die Anmeldung ist einfach und schnell online möglich. Alle Informationen, das Anmeldeformular und wichtige Fristen sind auf der Website der Stadt Münster zu finden. Je eher sich Freiwillige melden, desto besser lässt sich der Einsatz planen – besonders im Hinblick auf eine mögliche Stichwahl zwei Wochen später.