Das verfügbare Einkommen im Münsterland und in Münster ist ein entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Stärke der Region. 2022 erreichte das Pro-Kopf-Einkommen in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich 25.100 Euro, was einem Anstieg von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Doch wie schneidet das Münsterland im Vergleich zu anderen NRW-Regionen ab, und warum liegt die Kaufkraft hier deutlich über dem Landesdurchschnitt?
Insgesamt lag die Summe des verfügbaren Einkommens in Nordrhein-Westfalen bei beachtlichen 452,6 Milliarden Euro. Dieser Wert bedeutet einen durchschnittlichen Zuwachs von 5,8 % im Vergleich zum Vorjahr, während der bundesweite Durchschnitt sogar bei 6,3 % lag. Das Münsterland konnte mit seinem Wachstum in mehreren Kreisen und Städten überzeugen und sich überdurchschnittlich gut platzieren. Ein Vergleich der Pro-Kopf-Einkommen zeigt, dass die Kaufkraft innerhalb der Region variabel ist, jedoch größtenteils über dem NRW-Durchschnitt liegt.
Die Stadt Münster und die umliegenden Kreise glänzen mit überdurchschnittlichen Einkommen:
Diese Zahlen zeigen deutlich: Die Kreise und Städte im Münsterland gehören zu den wirtschaftlich stärkeren Regionen Nordrhein-Westfalens. Besonders der Kreis Coesfeld und die Stadt Münster bieten eine hohe Kaufkraft, die über dem Landesdurchschnitt liegt.
Einige Städte und Gemeinden innerhalb des Münsterlands verzeichneten in den letzten Jahren einen beachtlichen Einkommenszuwachs. Besonders bemerkenswert ist Schöppingen im Kreis Borken, das einen Anstieg von 11,0 % verzeichnen konnte – eine der höchsten Wachstumsraten in ganz NRW. Dieser Zuwachs zeigt, dass das Münsterland als wirtschaftlicher Standort weiter an Attraktivität gewinnt und in vielen Gemeinden eine positive Einkommensentwicklung stattfindet.
Betrachtet man das verfügbare Einkommen in ganz NRW, so stechen einige Regionen besonders heraus. Die höchsten Pro-Kopf-Einkommen erreichten die Städte Herdecke mit 37.387 Euro und Meerbusch mit 37.197 Euro. Am unteren Ende der Liste liegen dagegen Städte wie Gelsenkirchen, wo das Pro-Kopf-Einkommen mit 18.522 Euro am niedrigsten in NRW ist. Ebenso verzeichnen Kranenburg und Duisburg vergleichsweise niedrige Werte mit 18.870 Euro bzw. 19.325 Euro pro Kopf.
Das verfügbare Einkommen ist mehr als nur eine Zahl; es zeigt die finanzielle Situation privater Haushalte und damit die Kaufkraft einer Region. Es setzt sich aus dem Arbeitnehmerentgelt, dem Einkommen aus selbstständiger Arbeit und Vermögen zusammen, abzüglich Steuern und Sozialabgaben, jedoch zuzüglich der Sozialleistungen. In Regionen wie dem Münsterland, die überdurchschnittliche Werte aufweisen, lässt sich auf eine stabile wirtschaftliche Lage und hohe Kaufkraft schließen. Diese Kaufkraft wirkt sich positiv auf die Attraktivität der Region aus und zieht sowohl neue Bewohner als auch Investitionen an.
Ein Blick auf die Großstädte in NRW zeigt ebenfalls die Bedeutung und Verteilung des verfügbaren Einkommens: Die Stadt Köln verzeichnet eine Gesamtsumme des verfügbaren Einkommens von 27,7 Milliarden Euro, was einem Pro-Kopf-Einkommen von 25.657 Euro entspricht. Düsseldorf hingegen hat ein Einkommen von 18,3 Milliarden Euro, jedoch einen deutlich höheren Pro-Kopf-Betrag von 29.355 Euro. Solche Unterschiede unterstreichen die Vielfalt der wirtschaftlichen Stärke in NRW und verdeutlichen regionale Einkommensunterschiede.
Die Einkommensdaten basieren auf der Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2020, wobei die Werte für die Jahre 2019 bis 2021 überarbeitet wurden. Zu beachten ist, dass regionale Preisentwicklungen in diesen Berechnungen nicht berücksichtigt wurden, was direkte Vergleiche beeinflussen kann. Die Einkommensentwicklung im Münsterland zeigt jedoch insgesamt eine positive Tendenz, die auf eine wirtschaftlich stabile Zukunft hindeutet.