Seit dem 8. April 2024 hat die Eurobahn ihre Fahrpläne reduziert, um einen möglichst zuverlässigen und stabilen Betrieb sicherzustellen. Hintergrund ist der zunehmende Fachkräftemangel in der gesamten SPNV-Branche, der bundesweit festgestellt wird. Diese Maßnahmen betreffen auch unsere Region und insbesondere die Eurobahn.
Das Eisenbahnunternehmen Eurobahn und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) heben den Erfolg dieser Maßnahmen hervor. Durch die Reduzierung des Fahrplans konnte die Pünktlichkeit der Züge verbessert und eine stabilere Betriebsführung gewährleistet werden. Die derzeitigen Fahrplananpassungen bleiben mindestens bis Dezember 2024 bestehen, da die Personalproblematik nicht kurzfristig behoben werden kann.
Bei der Eurobahn ist der Personalmangel in Kombination mit einem hohen Krankenstand aktuell besonders angespannt. Es wird davon ausgegangen, dass die benötigte Personalstärke in Ostwestfalen-Lippe frühestens im April 2025 erreicht werden könnte. Derzeit befinden sich 22 Lokführer in der Ausbildung, und weitere Ausbildungsplätze sind bereits vorgesehen.
Die jüngsten Maßnahmen zur Fahrplanreduzierung im Teutoburger-Wald-Netz (TWN) und OWL Dieselnetz Nord tragen Früchte: Die Zuverlässigkeit der Zugverbindungen hat sich deutlich verbessert. Vor der Reduzierung des Fahrplanangebots kam es bei über 8% der Fahrten zu ungeplanten Ausfällen. Dank der neuen Maßnahmen konnte diese Quote auf etwa 2% gesenkt werden.
Ab Ende August sind Entlastungen für die Fahrgäste geplant, beispielsweise durch einen zusätzlichen Zug am Morgen von Osnabrück nach Münster. Auch die Fahrten zwischen Osnabrück und Münster sowie zusätzliche Verbindungen an Freitagen und Samstagen werden wieder aufgenommen, um den Reisenden eine zuverlässige Alternative zu bieten.
Der Nahverkehrsverband Westfalen-Lippe prüft intensiv die Möglichkeit, die Eurobahn symbolisch für einen Euro zu übernehmen. Diese Prüfung erfordert jedoch Zeit und sorgfältige Abwägungen. Der NWL und die Eurobahn arbeiten kontinuierlich daran, die Situation zu stabilisieren und langfristig zu verbessern.
Die Maßnahme der Eurobahn führt für die betroffenen Fahrgäste zu längeren Reisezeiten und Umstiegen. Der NWL bedauert sehr, dass die Eurobahn in den letzten Wochen keine kurzfristigen Lösungen für diesen Personalmangel finden konnte. Allerdings ist für den NWL sachlich nachvollziehbar, dass diese massiven Einschnitte in der aktuellen Situation und nach intensiver Prüfung auch weiterhin die vorzuziehende Option sind, um größtmögliche Verlässlichkeit des Fahrplanangebots herzustellen.
Damit Fahrten für Fahrgäste planbar bleiben und sie sich weiterhin auf den Fahrplan verlassen können, hat die Eurobahn den NWL in Kenntnis gesetzt, dass das reduzierte Leistungsangebot vorerst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 fortgeführt wird.
Im Mai konnten durch den Einsatz eines Direktbusses zwischen Detmold und Bielefeld sowie durch die Einrichtung eines Busverkehrs zwischen Bielefeld-Brackwede und Herzebrock verbesserte Verbindungen geschaffen werden. Zusätzlich wurden einzelne Fahrten auf der RE 2 ergänzt und Kapazitätserweiterungen auf folgenden Linien bereitgestellt:
Grundsätzlich ist das Ziel des NWL, die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten und betriebliche Stellschrauben zu eruieren, um kurzfristig und mittelfristig einen nachhaltig stabilen Betrieb gewährleisten zu können. NWL und Eurobahn setzen ihre Kräfte gemeinsam ein, um dieses Ziel zu erreichen.
Auch in den kommenden Wochen und Monaten werden NWL und Eurobahn weiterhin kontinuierlich Möglichkeiten zur Verbesserung eruieren und umsetzen, um den Fahrgästen wieder einen zuverlässigen und dichten Fahrplan bieten zu können. Die Änderungen ab dem 5. Juli 2024 werden in sämtlichen Fahrplanmedien und Apps angezeigt, sodass sich Fahrgäste auf die Nutzung alternativer Verbindungen einstellen können. Die kompletten Fahrpläne der betroffenen Linien sind im Internet unter www.eurobahn.de/fahrplaene verfügbar.