
											Der SC Preußen Münster sorgt für große Aufregung: Der Traditionsverein hat Mittelfeldspieler Marc Lorenz fristlos gekündigt und parallel Anzeige erstattet. Auslöser sind Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Spendengeldern. Für Verein, Fans und die Stadt Münster bedeutet dieser Schritt einen schweren Einschnitt, denn Lorenz galt bislang nicht nur als sportlich wichtiger Akteur, sondern auch als Gesicht zahlreicher sozialer Initiativen. Mittlerweile hat sich der Ex-Kapitän zu Wort gemeldet. In einem ausführlichen Statement über Instagram weist der 35-Jährige die schwersten Vorwürfe zurück und spricht offen über seine psychische Gesundheit.
Die fristlose Kündigung von Marc Lorenz ist ein einschneidendes Ereignis für den Verein. Der 35-Jährige war über Jahre eine feste Größe im Mittelfeld, Kapitän und genoss hohes Ansehen in der Mannschaft. Umso überraschender wirkt die Entscheidung, die Zusammenarbeit abrupt zu beenden.
Nach Angaben des Clubs liegen konkrete Hinweise auf Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Spendenfinanzierung vor. Damit rückt weniger das Sportliche, sondern vielmehr die Integrität und Glaubwürdigkeit des Vereins in den Mittelpunkt.
Besonders heikel sind die Vorwürfe, weil Lorenz in den vergangenen Jahren immer wieder durch soziales Engagement positiv aufgefallen war. Seit 2019 initiierte er Spendenaktionen zugunsten der „Clinic Clowns“ am Universitätsklinikum Münster und sammelte dabei über 20.000 Euro. Die Aktionen verknüpfte er oft mit Gewinnspielen, bei denen Trikots, VIP-Tickets oder signierte Bälle verlost wurden. Auch 2024 setzte Lorenz seine Unterstützung fort und beteiligte sich mit eigenen Spenden.
Der Traditionsverein hatte am Montagabend erklärt, sich mit sofortiger Wirkung von Lorenz zu trennen und Anzeige wegen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Spendengeldern erstattet. Nun schildert der ehemalige Preußen-Kapitän seine Sicht der Dinge.
Er räumt ein, dass Spendengelder verspätet abgerechnet worden seien. Allerdings seien diese Beträge bereits vor seiner Kündigung vollständig beglichen gewesen. „Niemals aber würde ich mit Absicht Spendengelder für den guten Zweck veruntreuen“, betont Lorenz. Umso überraschter sei er gewesen, dass der Verein die Vorwürfe ohne Absprache öffentlich machte.
Lorenz führt in seinem Statement auch persönliche Gründe an. Seit einigen Wochen befindet er sich nach eigenen Angaben in therapeutischer Behandlung. Seine mentale Gesundheit habe in den letzten Jahren stark gelitten – sowohl durch sportliche Herausforderungen als auch durch schwierige private Umstände im engsten Familienkreis.
„Meine psychische Erkrankung hat mich in einem solchen Maße belastet, dass ich in dieser Zeit völlig antriebslos war und notwendige Handlungen nicht rechtzeitig veranlassen konnte“, erklärt der frühere Mittelfeldspieler. Bereits seit über einem Jahr sei der Verein über seine Situation informiert gewesen.
In seiner Mitteilung betonte der SC Preußen Münster, dass er sich nicht nur als Fußballverein, sondern auch als wichtiger Teil der Region versteht. Vertrauen und Glaubwürdigkeit seien zentrale Werte, die es zu schützen gelte. Aus diesem Grund habe man sich nicht nur für die sofortige Beendigung des Arbeitsverhältnisses entschieden, sondern auch juristische Schritte eingeleitet, damit die Vorwürfe unabhängig geprüft werden.
Trotz des harten Vorgehens verweist der Verein auf einen respektvollen Umgang mit Lorenz. Man wolle den langjährigen Spieler nicht vorverurteilen, sondern ein geordnetes Verfahren abwarten. Bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen kündigte der Club an, keine weiteren Details zu nennen. Damit soll sichergestellt werden, dass eine objektive Aufklärung Vorrang hat.