Provinzial Logo
Consident.de

Gasometer Münster vor dem Umbruch: Wohnen und Kultur in 14 Stockwerken

Der Gasometer Münster wird zum Stadtquartier: 14 Stockwerke vereinen Wohnen, Kultur und Gewerbe im denkmalgeschützten Bau am Albersloher Weg.
Im denkmalgeschützten Gerüst des Gasometers am Albersloher Weg wird ein neues Stadtquartier mit 14 Stockwerken entstehen. ©mei architects and planners

Teilen:

Münster. Eine der markantesten Landmarken der Stadt steht vor einer umfassenden Transformation: Der Gasometer am Albersloher Weg soll neues Leben eingehaucht bekommen. Am 2. Juli 2025 hat der Rat der Stadt Münster einstimmig die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das ambitionierte Bauprojekt geschaffen. Mit dem Beschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 626 und der 117. Änderung des Flächennutzungsplans ist der Weg frei für ein vertikales Stadtquartier, das Wohnen, Kultur und Gewerbe vereinen soll. Der neue „Gasometer Münster“ wird in einem 14-stöckigen Zylinderbau realisiert – eingebettet in das denkmalgeschützte Stahlgerüst des ehemaligen Gasspeichers. Stadtbaurat Robin Denstorff spricht von einem Meilenstein: „Der Gasometer vereint Vergangenheit und Zukunft, Geschichte und Aufbruch.“

Vision für den Gasometer Münster: Nachhaltig, sozial und kulturell verankert

Im Inneren des historischen Gerüsts entsteht ein Holz-Hybridbau mit rund 12.000 Quadratmetern Nutzfläche. Das Nutzungskonzept ist breit gefächert und zielt auf eine lebendige soziale Mischung. Neben klassischen Wohnungen sind auch geförderte Wohnformen Teil des Konzepts. Gewerbliche Flächen stehen für kreative Unternehmen, Kunst- und Kulturinitiativen zur Verfügung. Vorgesehen sind Ateliers, Werkstätten, ein multifunktionaler Veranstaltungsraum, ein Schwimmbad, eine Fahrradwerkstatt mit Café sowie eine Kindertagesstätte im Erdgeschoss. Der Anspruch: ein urbanes Quartier, das Menschen zusammenbringt, soziale Integration fördert und auf Nachhaltigkeit setzt – mitten in Münster und mitten im Denkmal.

Einbindung in das Denkmalkonzept: Der Gasometer Münster bleibt sichtbar und prägend

Der Gasometer wurde 1954 errichtet und bis 2005 als Erdgas-Speicher genutzt. Seitdem steht das industrielle Bauwerk unter Denkmalschutz. Ziel des Projekts ist es, die historische Silhouette des Gebäudes zu bewahren und gleichzeitig moderne Architektur zu integrieren. Das Führungsgerüst bleibt erhalten und wird denkmalgerecht instand gesetzt. Notwendige bauliche Eingriffe erfolgen mit hoher gestalterischer Sensibilität. Geplant sind ein begrüntes Dach, bepflanzte Galerien im Atrium sowie eine energetisch nachhaltige Bauweise. Auch die ehemalige Gasregelstation auf dem Grundstück bleibt erhalten – sie soll künftig für kulturelle Nutzungen geöffnet werden und somit den Charakter des Quartiers stärken.

Beteiligung und Verbindlichkeit: Der Gasometer Münster als kooperatives Modellprojekt

Die Grundlage für das Projekt wurde bereits 2022 gelegt, als die Stadtwerke Münster als damalige Grundstückseigentümerin ein zweiphasiges, qualitätsorientiertes Konzeptvergabeverfahren auslobten. Den Zuschlag erhielt die UTB Projektmanagement GmbH aus Berlin. Der Siegerentwurf stammt von mei architects and planners aus Rotterdam in Zusammenarbeit mit dem Münsteraner Architekturbüro Peter Bastian Architekten BDA. Die Entwicklung des Quartiers erfolgte in enger Abstimmung mit der Stadt Münster. Zahlreiche Beteiligungsformate sorgten dafür, dass Bürgerinnen und Bürger frühzeitig einbezogen wurden. Ein umfassender Durchführungsvertrag garantiert die Umsetzung der zentralen Elemente: geförderter Wohnraum, Kita, Mobilitätskonzepte, architektonische Qualität und ökologische Standards. Auch die verkehrliche Erschließung und erforderliche Ausgleichsmaßnahmen sind vertraglich geregelt. Der nächste Schritt ist nun die Ausarbeitung des Bauantrags.

Gasometer Münster als Symbol für Münsters Stadtentwicklung der Zukunft

Mit der Entwicklung des Gasometer Münster entsteht nicht nur ein spektakuläres neues Quartier, sondern auch ein starkes Zeichen für den Wandel in der Stadtentwicklung. Statt Flächenverbrauch am Stadtrand setzt Münster auf Nachverdichtung und kreative Umnutzung bestehender Strukturen. Die Kombination aus Denkmalschutz, nachhaltigem Bauen und vielfältiger Nutzung macht das Projekt bundesweit bemerkenswert. Für Stadtbaurat Denstorff ist klar: „Der Gasometer zeigt, wie aus einer Industriebrache ein Quartier mit Strahlkraft für ganz Münster werden kann.“

Teilen:

Münster Map
Zum Aktivieren tippen
Route anzeigen

Mehr Beiträge: