Gymnasium bleibt Favorit: Münster übertrifft NRW-Schnitt deutlich

Aggressives Verhalten nimmt an Förderschulen in Münster zu. Ein Positionspapier der Caritas fordert mehr Personal und bessere Unterstützung für Lehrkräfte und Schüler. 124 freiwillige Lehrkräfte-Abordnungen aus dem Münsterland sichern die Unterrichtsversorgung im Ruhrgebiet – nach einem schwierigen Vorjahr. Der INSM-Bildungsmonitor 2025 zeigt: NRW landet im Bundesvergleich nur auf Platz 14. Stärken bei Digitalisierung, aber massive Defizite in Schulqualität und beruflicher Bildung.
Foto: Ali Ahmad DANESH

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Münster. Der Trend hin zum Gymnasium hält in Nordrhein-Westfalen unvermindert an. Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts IT.NRW entschieden sich zum Schuljahr 2024/25 landesweit 42,5 Prozent der Familien nach der vierten Klasse für den Übergang an ein Gymnasium. Weitere 29,3 Prozent wählten eine Gesamtschule, 19,6 Prozent eine Realschule. Nur 3,0 Prozent der Schülerinnen und Schüler wechselten auf eine Hauptschule.

Bemerkenswert ist der Unterschied nach Staatsangehörigkeit: Während bei deutschen Kindern der Gymnasialanteil bei 46,4 Prozent liegt, wählen ausländische Kinder häufiger die Gesamtschule (38,9 Prozent). Damit bestätigen die Landesstatistiker eine Entwicklung, die sich seit Jahren fortsetzt – das Gymnasium bleibt die bevorzugte Schulform in NRW.

Laut IT.NRW ist der Anteil der Gymnasialanmeldungen seit 2015 kontinuierlich gestiegen, während Hauptschulen und Realschulen seit Jahren rückläufige Zahlen verzeichnen. Gründe dafür sehen Bildungsexperten vor allem in der gestiegenen Zahl von Gesamtschulen, im Elternwunsch nach höheren Bildungsabschlüssen und im geänderten Übergangssystem nach der Grundschule.

Münster liegt deutlich über dem NRW-Schnitt

In Münster fällt die Bilanz noch klarer aus: Nach Angaben der Stadt wurden zum Schuljahr 2025/26 1.305 Kinder an städtischen Gymnasien angemeldet. Insgesamt wechselten 2.586 Schülerinnen und Schüler von den Grundschulen in die Sekundarstufe I. Damit liegt der Anteil der Gymnasialanmeldungen bei rund 50,5 Prozent – also deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Die Zahl der Anmeldungen an Hauptschulen ist dagegen minimal: Nur 53 Kinder erhielten dort einen Platz, was einem Anteil von rund zwei Prozent entspricht. Auch Realschulen und Gesamtschulen bleiben gefragt, erreichen aber nicht die Dynamik der Gymnasien.

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Nach Angaben der Stadtverwaltung ist die hohe Nachfrage an den Gymnasien kein Einzelfall, sondern setzt einen mehrjährigen Trend fort. Schon im Vorjahr hatte die Quote leicht über 50 Prozent gelegen. Damit entwickelt sich Münster zu einer Stadt, in der das Gymnasium zunehmend zur Regelschulform wird, während Hauptschulen kaum noch Zuspruch finden.

Beratung bleibt wichtig – Entscheidung liegt bei den Eltern

In Nordrhein-Westfalen ist die Schulformempfehlung der Grundschule seit Jahren nicht bindend. Eltern können frei entscheiden, an welcher Schulform sie ihr Kind anmelden. Schulen und Schulpsychologische Dienste bieten Beratungen an, um Eltern bei der Entscheidung zu unterstützen.

Das Bildungsministerium verweist darauf, dass der Bildungserfolg auch von individuellen Faktoren abhängt – etwa Lernmotivation, Unterstützung im Elternhaus oder schulischem Profil. Münster und andere Städte reagieren auf die Entwicklung, indem sie ihre Schulangebote anpassen und langfristige Raumkonzepte planen, um dem wachsenden Bedarf an Gymnasialplätzen gerecht zu werden.

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