
In Münster könnte der traditionsreiche Sparkassen-Münsterland-Giro künftig um ein neues sportliches Highlight erweitert werden: Ein Antrag der Rathaus-Koalition sieht vor, zu prüfen, ob künftig auch ein Profi-Rennen für Frauen Teil der Veranstaltung werden kann. Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde der Vorschlag inzwischen offiziell in den Sportausschuss eingebracht. Für die kommende Ausgabe des Rennens im Jahr 2026 wäre eine Umsetzung demnach noch nicht realistisch, doch die politischen Vorarbeiten haben begonnen.
Der Impuls zu dieser Idee kam laut Ratskreisen aus der Bürgerschaft. Unterstützt wird er von der Koalition aus SPD, Grünen und Volt, die das Thema nun auf die sportpolitische Agenda gesetzt hat. Ziel sei es, den Radsport für Frauen sichtbarer zu machen und Münster als Austragungsort für internationale Wettkämpfe weiter zu profilieren. Auch ein Fokus auf Gleichberechtigung und faire Preisgelder spielt in den Überlegungen eine Rolle.
Mit einem möglichen Frauenrennen beim Münsterland-Giro würde Münster ein deutliches Zeichen für mehr Gleichstellung im professionellen Radsport setzen. Während die Tour de France Femmes im internationalen Fernsehen längst große Aufmerksamkeit erzielt, sind Profi-Wettbewerbe für Frauen in Deutschland nach wie vor rar. Die Zahl solcher Rennen ist zuletzt sogar rückläufig, da der organisatorische Aufwand für Veranstalterinnen und Veranstalter erheblich ist.
Die Stadt Münster und die Münsterlandkreise könnten hier gegensteuern: Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Eventmanagement großer Sportveranstaltungen, so das Kalkül der politischen Initiatoren, habe die Region beste Voraussetzungen, um ein zusätzliches Profi-Rennen erfolgreich zu etablieren. Das würde nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche Signale senden – etwa durch gleiche Preisgelder für Frauen und Männer. Ob und wann es tatsächlich zu einem solchen Rennen kommt, soll nun der Sportausschuss beraten.