Der Krankenstand hat im Jahr einen neuen Höchstwert erreicht. Laut der Techniker Krankenkasse (TK) war jede versicherte Erwerbsperson durchschnittlich 17,7 Tage krankgeschrieben. Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein erneuter Anstieg (2023 und 2022: 17,4 Tage; 2021: 13,2 Tage). Auch gegenüber der Zeit vor der Coronapandemie ist der Anstieg deutlich: 2019 fehlten Erwerbstätige im gleichen Zeitraum durchschnittlich 14,1 Tage.
Erkältungskrankheiten wie Grippe, Bronchitis und Coronainfektionen waren die häufigsten Diagnosen, die zu Krankschreibungen führten. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen nahmen den zweiten Platz ein. An dritter Stelle lagen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. TK-Vorstand Dr. Jens Baas betont, dass Infektionen weiterhin einen großen Anteil an den Fehlzeiten ausmachen.
Eine bundesweite Befragung im Auftrag der TK zeigt, dass viele Menschen in Deutschland verantwortungsvoll mit Erkältungskrankheiten umgehen. Bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung vermeiden 77 Prozent der Befragten soziale Kontakte, um andere nicht anzustecken. Besonders Orte mit vielen Menschen werden von 71 Prozent der Erkrankten gemieden. Frauen handeln hierbei etwas vorsichtiger (74 Prozent) als Männer (67 Prozent).
Ein Teil der Bevölkerung hält auch heute noch an Maßnahmen aus der Coronapandemie fest. So informieren 43 Prozent der Befragten andere Personen, mit denen sie zuvor in Kontakt waren, über ihre Erkältung. Bei den unter 40-Jährigen liegt dieser Anteil sogar bei 50 Prozent, während nur 34 Prozent der mittleren Altersgruppe dazu bereit sind. Zudem tragen 29 Prozent der Befragten im Krankheitsfall weiterhin eine Maske, um andere zu schützen.
Der Krankenstand 2024 verdeutlicht, wie wichtig Präventionsmaßnahmen und ein bewusster Umgang mit der eigenen Gesundheit sind. Arbeitgeber und Krankenkassen stehen vor der Herausforderung, langfristige Lösungen zu entwickeln, um Erkrankungen vorzubeugen.