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Lautes Spektakel am Marktkauf: 1000 Autotuner stören Gremmendorfer Nachtruhe

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Symbolfoto

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Münster. Der Parkplatz am Marktkauf in Gremmendorf ist zurück im Fokus der Polizei und Anwohner. Am Samstagabend (20. Juli 2025) kam es dort zu einem massiven Treffen der Autotuning-Szene. Nach offiziellen Angaben der Polizei versammelten sich rund 1000 Personen mit über 300 Fahrzeugen. Für viele Anwohner war es eine unruhige Nacht, die alte Konflikte neu aufflammen lässt. Denn schon in der Vergangenheit hatte der Standort wiederholt für Ärger gesorgt – nun scheint sich die Szene in alter Stärke zurückzumelden.

Autotuning-Szene kehrt nach Gremmendorf zurück

Nach einer Anfrage unserer Redaktion teilte die Polizei Münster mit, dass deuten die aktuellen Entwicklungen auf eine neue Dynamik hin. Das Phänomen der sogenannten Tuningtreffen sei grundsätzlich nicht neu, werde jedoch „immer wieder festgestellt“. Besonders auffällig: Im April wurden auf dem Parkplatz am Marktkauf allein vier Treffen mit unterschiedlicher Ausprägung gezählt. Im Mai blieb es ruhig, im Juni folgte erneut ein Treffen – und nun die Eskalation am vergangenen Wochenende. Der aktuelle Vorfall stellt damit den bislang größten der jüngeren Vergangenheit dar. Die Entwicklung ist besorgniserregend – insbesondere für Anwohner, die sich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlen.

Ein betroffener Gremmendorfer schlägt vor, den Parkplatz künftig nachts zu sperren. Nur so könne man verhindern, dass sich die Szene weiter etabliere. Andere fordern verstärkte Polizeipräsenz und eine engere Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt. Klar ist: Der Handlungsdruck wächst, auch auf politischer Ebene. Die Frage, wie dauerhaft für Ruhe gesorgt werden kann, bleibt bislang unbeantwortet. Gleichzeitig betont die Polizei, dass sie das Phänomen aufmerksam beobachte und gezielte Maßnahmen prüfe. Ziel sei es, Treffen entweder zu unterbinden oder zumindest an weniger sensible Orte zu verlagern.

Soziale Medien als Katalysator der Szene

Ein entscheidender Aspekt bei der Organisation solcher Treffen sind die sozialen Medien. Laut Polizei verabredet sich die Szene häufig kurzfristig über digitale Kanäle – mit minimalem Vorlauf und oft ohne öffentliche Ankündigung. Das macht es den Behörden schwer, im Vorfeld zu reagieren. Zwar gehen bei der Polizei gelegentlich schon früh Hinweise auf geplante Treffen ein. Doch ob sich daraus tatsächlich ein größerer Einsatz ergibt, ist im Vorfeld kaum einschätzbar. So auch am vergangenen Samstag: Bereits am frühen Abend seien erste Hinweise eingegangen. Polizeistreifen waren vor Ort, konnten das massive Zusammenkommen jedoch nicht verhindern.

Die Dynamik der Szene wird dadurch zusätzlich beschleunigt. Wer sich an solchen Treffen beteiligt, bleibt in der Regel anonym. Das erschwert nicht nur die Identifizierung einzelner Ruhestörer, sondern auch die gezielte Ahndung von Ordnungswidrigkeiten. Für die Polizei ergibt sich daraus ein komplexes Lagebild, das nicht mit einfachen Maßnahmen aufzulösen ist. 

Gremmendorf als Dauerbrenner – wie geht es weiter?

Der Parkplatz am Marktkauf entwickelt sich zunehmend zu einem Brennpunkt für sogenannte Car Meets und Tuningtreffen. Bereits in den Vorjahren war die Fläche immer wieder Schauplatz ähnlicher Szenen. Zwischenzeitlich hatte sich die Lage beruhigt – doch der Eindruck trügt. Das vergangene Wochenende zeigt, dass das Problem nicht verschwunden ist. Vielmehr könnte es ein neues Ausmaß erreichen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

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