Provinzial Logo
Consident.de

Machbarkeitsstudie: Ausbau der Teutoburger Wald-Eisenbahn könnte Verkehrswende vorantreiben

Ausbau der Teutoburger Wald-Eisenbahn: Studie zeigt Potenzial. Wirtschaftliche Vorteile, politische Debatte und Herausforderungen im Überblick.
Foto: Joe

Teilen:

Eine aktuelle Machbarkeitsstudie zeigt, dass der Ausbau der Güterverkehrsstrecke Teutoburger Wald-Eisenbahn wirtschaftlich rentabel sein könnte. Durch die Modernisierung der Strecke könnten täglich mehr als 3.000 Autofahrten auf die Schiene verlagert werden. Neben einer Kostenkalkulation von 90 Millionen Euro werden auch positive Rückflüsse wie Ticketerlöse, weniger Staus und wirtschaftliche Vorteile durch eine direkte Verbindung zwischen Paderborn und Gütersloh prognostiziert.

Ausbau der Teutoburger Wald-Eisenbahn: Pläne und Herausforderungen

Die Planungen für den Ausbau der Strecke sind ambitioniert. Zunächst soll die Teilstrecke zwischen Verl, Gütersloh und Harsewinkel bis Ende 2027 für den Personenverkehr ausgebaut werden. Der weitere Ausbau in Richtung Versmold und Hövelhof steht jedoch noch vor großen Herausforderungen. Es fehlen bislang politische Beschlüsse und eine verbindliche Finanzierung.

Neben dem Ausbau der Strecke müssen umfassende Modernisierungen erfolgen. Dazu zählen barrierefreie Haltestellen, Schallschutzwände und Brückenreparaturen. Ohne diese Maßnahmen ist ein moderner und attraktiver Personenverkehr nicht realisierbar.

Politische Debatte: Unterschiedliche Positionen zum Ausbau

Die politischen Parteien sind sich uneinig über die nächsten Schritte. Die SPD fordert eine Konferenz mit allen Beteiligten, um Fragen und Probleme frühzeitig zu klären. Dagegen lehnt die CDU diesen Vorschlag ab. Sie sieht die Konferenz als unnötige Ressourcenverschwendung an, da bislang weder Bundesmittel bereitgestellt noch weitere Machbarkeitsstudien abgeschlossen sind.

Wirtschaftliche Bedeutung der Strecke

Die Strecke könnte eine bedeutende Rolle für große Unternehmen in der Region spielen. Mit neun geplanten Haltestellen würde sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Firmen wie Bertelsmann, Miele oder Claas besser an ihren Arbeitsplatz anbinden. Geplant ist ein moderner Personenverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, der die Strecke attraktiver machen soll.

Historischer Kontext der Teutoburger Wald-Eisenbahn

Die Teutoburger Wald-Eisenbahn hat eine lange Geschichte. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde ursprünglich für den Personenverkehr genutzt. Dieser wurde jedoch Ende der 1970er Jahre eingestellt. Die Strecke, die sich über 93 Kilometer von Ibbenbüren in Niedersachsen bis Hövelhof in Nordrhein-Westfalen erstreckt, gehört mittlerweile zu einem US-amerikanischen Bahnunternehmen.