Marode Sportstätten bedrohen Breitensport und Schwimmunterricht in deutschen Städten und Gemeinden. Besonders betroffen sind Schwimmbäder und Sporthallen. Laut einer Studie droht bis 2027 die Schließung von jedem siebten Hallenbad und jedem sechsten Freibad. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur den Breitensport, sondern auch wichtige soziale und gesundheitliche Angebote.
Das Deutsche Institut für Urbanistik führte eine Untersuchung zu diesem Thema durch. Befragt wurden 307 Städte, Gemeinden und Landkreise. Obwohl die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, bieten sie belastbare Einblicke in die prekäre Lage. Auftraggeber der Studie war die KfW-Förderbank, die auf die alarmierenden Zustände hinweist.
62 % der befragten Städte und Gemeinden sehen einen deutlichen Investitionsstau bei Schwimmbädern. Ähnlich gravierend ist die Lage bei Sporthallen, wo 59 % dringenden Sanierungsbedarf melden.
Ein Großteil der Sportstätten stammt aus den 1950er und 1960er Jahren. Über Jahrzehnte wurde ihre Instandhaltung vernachlässigt. Defekte Heizungen, sanitäre Anlagen und kaputte Umkleiden prägen das Bild vieler Anlagen. Diese Vernachlässigung hat massive Investitionskosten zur Folge.
Besonders in Nordrhein-Westfalen ist die Situation dramatisch. Die Modernisierungskosten für Sportstätten werden hier auf 13 Milliarden Euro geschätzt. Gleichzeitig waren die Kommunen in NRW Ende 2023 mit 86,3 Milliarden Euro verschuldet. Pro Kopf entspricht das 4.752 Euro und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Für viele Städte ist eine Sanierung ihrer Sportstätten deshalb finanziell unmöglich.
Der Städte- und Gemeindebund bezeichnet die Situation als fatales Signal für den Breitensport und den Schwimmunterricht. Der Landessportbund NRW fordert daher dringend Unterstützung von Bund und Ländern. Nur so könne der drohende Verfall gestoppt werden. Neben den Sportstätten sind auch Schulen, Bibliotheken und Theater von der Problematik betroffen.
Die Schließung von Schwimmbädern, Turnhallen und Sportplätzen hat weitreichende Folgen. Breitensportangebote werden reduziert, und wichtige soziale Funktionen der Sportstätten gehen verloren. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das fatal, da sie wichtige Bewegungsangebote verlieren.