Im Januar wurde die Wissenschaftsgemeinschaft durch den Einschlag eines Meteoriten in der Nähe von Berlin aufgeschreckt. Ein internationales Team, unter der Leitung von Forschern der Universität Münster, hat nun Einzelheiten zu diesem außergewöhnlichen Ereignis bekannt gegeben.
Der Meteorit, der den Namen „Ribbeck“ trägt, ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und gehört zur seltenen Klasse der Aubriten. Diese Klasse von Meteoriten ist bekannt für ihre Seltenheit und wissenschaftliche Bedeutung, da sie wertvolle Einblicke in die frühe Entwicklung des Sonnensystems bietet.
Insgesamt wurden 202 Bruchstücke des Meteoriten mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm gefunden. Das Streufeld erstreckte sich über eine Fläche von 1,5 mal 10 Kilometern und befand sich in der Nähe der Orte Ribbeck, Berge und Lietzow. Die Suche nach den Überresten begann unmittelbar nach dem Einschlag, da die NASA den Eintritt des Asteroiden angekündigt hatte.
Die Bruchstücke des Meteoriten wiesen keine durchgängig dunkle Schmelzkruste auf, was die Identifikation und Bergung erheblich erschwerte. Dennoch konnte das Team der Universität Münster erfolgreich eine bedeutende Menge an Material sicherstellen.
Eine besonders bemerkenswerte Entdeckung war der außergewöhnlich hohe Anteil an Feldspäten im Meteorit „Ribbeck“. Diese Mineralien sind selten in Meteoriten und könnten wertvolle Hinweise auf die geologische Geschichte des Mutterkörpers liefern. Es wird vermutet, dass dieser Mutterkörper aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.
Ein weiteres interessantes Detail ist der intensive Geruch nach faulen Eiern, der von den Bruchstücken ausging. Dieser Geruch wurde durch chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit in der Umgebung verursacht.
Die Universität Münster hat mit der Untersuchung des „Ribbeck“ Meteoriten einen wichtigen Beitrag zur Meteoritenforschung geleistet. Die Ergebnisse bieten nicht nur neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems, sondern auch in die komplexen chemischen Prozesse, die bei Meteoriteneinschlägen ablaufen.