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Moto 59 Rückzug vom Hafenmarkt: Warum sich die Kette gegen den Standort Münster entschied

Der Moto 59 Rückzug am Hafenmarkt Münster zeigt, wie stark neue Gastronomie-Konzepte die Standortwahl beeinflussen können.
Foto: Youssef Elwan

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Der Rückzug von Moto 59 in Münster hat viele überrascht. Noch im Sommer 2024 war die Eröffnung eines neuen Standorts am Hafenmarkt groß angekündigt worden. Doch die Restaurantkette hat sich anders entschieden. Bereits jetzt ist klar: Die Entscheidung hängt mit der sich wandelnden Gastronomielandschaft in Münster zusammen.

Auch wenn ursprünglich ein sogenanntes Grand Opening geplant war, steht das Ladenlokal heute leer. Auf der Website wurde das Stellenangebot entfernt – ein klares Zeichen für den Kurswechsel.

Marktdruck als Auslöser für den Moto 59 Rückzug

Die Big Magic Group, Lizenzgeberin der Marke, nennt explizit die Konkurrenz als Grund für den Moto 59 Rückzug. Besonders zwei neue Projekte – The Ash und L’Osteria an der Trauttmansdorffstraße – setzen die Branche unter Druck. Sie investieren Millionen und bieten ein ähnliches Konzept.

Aus diesem Grund schätzte Moto 59 seine Erfolgschancen in Münster offenbar neu ein. Der Standort am Hafenmarkt erschien nicht mehr attraktiv genug. Dabei war das Konzept mit Burgern, Pommes und Pasta ursprünglich auf junge Zielgruppen abgestimmt – ebenso wie das Angebot der neuen Mitbewerber.

Überschneidungen und Verbindungen spielen ebenfalls eine Rolle

Ein weiterer möglicher Faktor beim Rückzug von Moto 59 ist die persönliche Verbindung zwischen den Betreibern. Udo Hänold, der mehrere Moto 59-Filialen betreibt, war einst für Kent Hahne tätig – den Unternehmer hinter The Ash.

Natürlich ist das allein kein Beweis für einen Zusammenhang. Aber in der Gastronomiebranche spielen Netzwerke eine wichtige Rolle. Und solche Verflechtungen könnten mitunter Entscheidungen beeinflussen, auch wenn sie nicht offiziell kommuniziert werden.

Was passiert jetzt mit dem leerstehenden Lokal?

Nach dem Rückzug von Moto 59 bleibt das Lokal am Hafenmarkt vorerst ungenutzt. Der Bauherr Stroetmann sucht mit Hilfe des Maklerbüros SQM aktiv nach einem neuen Mieter.

Immerhin befindet sich der Standort in guter Lage. Deshalb dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein neues Konzept einzieht. Zwar muss es sich an die Vorgaben des Bebauungsplans halten, dennoch gibt es schon erste Interessenten.

Moto 59 Rückzug als Signal für Münsters Gastro-Branche

Der Rückzug von Moto 59 ist mehr als nur eine Standortentscheidung. Vielmehr steht er exemplarisch für die schnelle Dynamik im Gastronomiemarkt. Neue Konzepte, große Investitionen und verändertes Konsumverhalten beeinflussen zunehmend, wo sich Restaurants ansiedeln – oder eben nicht.

Für Münster heißt das: Wer erfolgreich sein will, braucht entweder ein stark differenziertes Konzept oder eine klare Marktlücke. Standardlösungen reichen nicht mehr aus, um sich langfristig zu behaupten.

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