Suche
Close this search box.
Banner consident.de Anzeige

Pilzvergiftung: 3 Kinder schweben in Lebensgefahr nach Verzehr selbstgesammelter Pilze

Drei Kinder schweben in Lebensgefahr nach einer Pilzvergiftung. Sie haben selbst gesammelte Pilze gegessen. Jetzt warten sie auf Spenderlebern in der Essener Uniklinik.
Foto: Susann Mielke

Teilen:

In der Essener Uniklinik kämpfen drei Kinder mit einer akuten Pilzvergiftung um ihr Leben. Die jungen Patienten im Alter von fünf bis 15 Jahren befinden sich in einem kritischen Zustand, da ihre Lebern versagen. Laut Klinikangaben hatten die Kinder selbst gesammelte Pilze verzehrt, die vermutlich hochgiftig waren. Besonders der Knollenblätterpilz, der leicht mit essbaren Pilzen wie dem Wiesen-Champignon verwechselt werden kann, stellt eine große Gefahr dar.

Akuter Notfall: Drei Kinder nach Pilzvergiftung in Essen eingeliefert

In der Nacht auf Dienstag wurden drei Kinder mit schwerwiegenden Symptomen in die Essener Uniklinik gebracht. Alle drei litten unter akutem Leberversagen. Während zwei der Kinder miteinander verwandt sind, gehört das dritte Kind zu einer anderen Familie. Laut der Klinik kommen die Kinder aus unterschiedlichen Regionen und nicht aus dem Ruhrgebiet. Trotz der unabhängigen Fälle eint sie eines: Sie haben selbstgesammelte Pilze gegessen und sich damit lebensbedrohlich vergiftet.

Anzeige

Neben den Kindern wird auch der Vater eines der Betroffenen behandelt. Sein Zustand ist derzeit unklar. Die Situation der Kinder bleibt jedoch äußerst ernst, da sie dringend eine Lebertransplantation benötigen.

Dringende Warnung vor dem Sammeln von Pilzen

Angesichts der aktuellen Fälle warnt die Essener Uniklinik nachdrücklich davor, selbstgesammelte Pilze ohne genaue Fachkenntnisse zu verzehren. Der hochgiftige Knollenblätterpilz ähnelt harmlosen Speisepilzen, wie dem Wiesen-Champignon, stark. Prof. Lars Pape, Direktor der Kinderklinik an der Uniklinik Essen, betont die Gefahren, die von auch nur kleinsten Mengen ausgehen können: „Bereits geringe Mengen giftiger Pilze können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.“

Banner Socken Anzeige

Besonders für Laien ist es nahezu unmöglich, giftige Pilze von essbaren Arten zu unterscheiden. Aus diesem Grund wird dringend dazu geraten, Pilze nur aus sicheren Quellen zu beziehen oder sich an erfahrene Sammler zu wenden.

Kampf um das Leben der 3 Kinder nach Pilzvergiftung

Die drei Kinder, die derzeit in der Essener Uniklinik behandelt werden, sind auf ein Spenderorgan angewiesen. Wie lange sie auf eine passende Leber warten müssen, ist unklar, da die Verfügbarkeit von Spenderorganen limitiert ist. Die Ärzte sind dennoch hoffnungsvoll, da die Klinik zu den führenden Transplantationszentren Deutschlands gehört. Ein Sprecher der Klinik erklärte, dass die Wartezeit von verschiedenen Faktoren abhängt, unter anderem vom Alter der Patienten und der Anzahl verfügbarer Organe. Die Lage bleibt jedoch kritisch: Wenn keine Leber rechtzeitig zur Verfügung steht, besteht das Risiko, dass die Kinder sterben.

Am 17. Oktober 2024 gab die Klinik bekannt, dass eine erste Spenderleber gefunden wurde. Dies gibt Hoffnung, doch die übrigen Kinder sind weiterhin auf Spenden angewiesen.

Vorsicht ist geboten: Verwechslungen können tödlich enden

Die aktuellen Vorfälle verdeutlichen die Gefahren, die vom unsachgemäßen Sammeln von Pilzen ausgehen. In der Natur gibt es zahlreiche giftige Arten, die auf den ersten Blick harmlos wirken. Der Knollenblätterpilz gilt als einer der gefährlichsten Pilze in Europa und ist für den Großteil der tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich.

Uniklinik-Sprecher betonen, dass solche Fälle zwar in der Klinik bekannt sind, jedoch selten vorkommen. Dennoch warnt die Klinik eindringlich: Pilzvergiftungen verlaufen oft dramatisch, und der Verzehr kann insbesondere bei Kindern schnell lebensbedrohlich werden.