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Premiere in Münster: Studentische Pflegehelfer erstmals bei Katastrophenschutzübung im Einsatz

Studi-PUK im Katastrophenschutz: In Münster kamen studentische Pflegehelfer erstmals bei einer DRK-Übung zum Einsatz. Ein Pilotprojekt mit Zukunft.
Foto: FH Münster/Michelle Liedtke

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Die Katastrophenschutzübung des DRK in Münster war eine Premiere: Studentische Pflegehelfer (Studi-PUK) im Katastrophenschutz kamen hier erstmals praktisch zum Einsatz. Die studentischen Pflegeunterstützungskräfte wurden gezielt darauf vorbereitet, Pflegebedürftige in Notsituationen zu betreuen. Das Projekt ist einzigartig in Deutschland – und könnte künftig eine wichtige Lücke im Katastrophenmanagement schließen.

Studi-PUK im Katastrophenschutz: Vorbereitung auf den Ernstfall

Das Übungsszenario: Eine Weltkriegsbombe wird entdeckt, ein ganzer Stadtteil muss evakuiert werden. Bewohnerinnen und Bewohner einer Pflegeeinrichtung werden in die Stadthalle Münster-Hiltrup gebracht. Hier beginnt die Arbeit der Studi-PUK im Katastrophenschutz. Die Studierenden betreuen Pflegebedürftige mit unterschiedlichsten Erkrankungen – organisiert, empathisch und professionell.

Vor der Übung absolvierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer 30 Lerneinheiten. Die Ausbildung erfolgt an der Fachhochschule Münster in einem interdisziplinären Projekt. Die freiwilligen Helfer stammen aus den Fachbereichen Gesundheit, Oecotrophologie – Facility Management sowie Sozialwesen.

Praxisnahe Übung mit realistischem Szenario

Die Katastrophenschutzübung wurde vom DRK-Kreisverband Münster durchgeführt. Freiwillige Darsteller spielten die Evakuierten. Eine examinierte Pflegefachkraft begleitete die Studi-PUK bei der Umsetzung. Ziel war es, eine funktionierende Betreuungsstation innerhalb kürzester Zeit aufzubauen.

Melanie Plath, Expertin für Rettungswesen an der FH Münster, leitet das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Christopher Niehues. Unterstützt wird das Vorhaben vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe unter Leitung von Prof. Dr. Jan Makurat. Alle Beteiligten zeigten sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden.

Ausbau des Ausbildungsprogramms geplant

Die positive Resonanz bestärkt das Projektteam: Im kommenden Wintersemester soll die Studi-PUK-Ausbildung erneut angeboten werden. Künftig sollen weitere Fachbereiche beteiligt werden. Auch eine Öffnung für externe Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist denkbar. Fortbildungen und regelmäßige Übungen sollen die Einsatzfähigkeit im Krisenfall dauerhaft sichern.

Masterstudentin Annika Buschmann begleitete die Übung als Evaluatorin. Sie kündigte eine ausführliche Analyse des Übungsablaufs an. Dieses Feedback soll helfen, das Projekt weiterzuentwickeln und noch besser in bestehende Strukturen zu integrieren.

Studi-PUK als neue Stütze im Bevölkerungsschutz

Studi-PUK im Katastrophenschutz ist ein innovatives Modell mit großem Potenzial. In Krisensituationen fehlen oft Pflegekräfte – hier können die ausgebildeten Studierenden einspringen. Das Projekt verbindet Fachwissen, Engagement und praktische Ausbildung. Münster könnte damit zum Vorbild für andere Regionen werden.

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