
Münster. Mit dem queeren Stammtisch bietet das Studierendenwerk Münster einen regelmäßigen Treffpunkt für queere Studierende – offen, niedrigschwellig und mehrsprachig. Im Wohnheim Heekweg entsteht so ein Raum für Austausch, Vernetzung und gemeinsame Abende.
Queere Menschen an Hochschulen stehen oft vor besonderen Herausforderungen – vom Coming-out über Diskriminierungserfahrungen bis hin zur Frage: Wo finde ich Anschluss? Der queere Stammtisch in Münster setzt genau hier an. Als offenes Angebot richtet er sich an alle, die sich selbst als queer verstehen, an Menschen, die sich noch nicht sicher sind, und ebenso an Allies, die die Community unterstützen möchten.
Der queere Stammtisch findet regelmäßig im Gemeinschaftsraum „Pömpel“ im Wohnheim Heekweg 12 in Münster-Gievenbeck statt. Dort lädt das Studierendenwerk Münster zusammen mit dem Tutorenprojekt zum lockeren Austausch in entspannter Atmosphäre ein. In der Regel gibt es kostenlose Getränke und Snacks, eine eigene Bar sowie Freizeitmöglichkeiten wie Kicker- oder Billardtisch. Bei gutem Wetter verlagert sich der Treff spontan auf die Wiese vor dem Wohnheim.
Was das Format besonders macht: Die Veranstaltungen sind mehrsprachig, um auch internationale Studierende anzusprechen und einzubinden. Organisiert wird der Stammtisch von engagierten Tutorinnen, die bei Fragen per Mail erreichbar sind und auch neue Teilnehmerinnen herzlich willkommen heißen.
Dass das Angebot regelmäßig stattfindet – häufig mehrmals im Monat – zeigt, dass es eine aktive Nachfrage in Münster gibt. Gerade in einer Stadt, in der die queere Szene vielfältig, aber nicht immer leicht zugänglich ist, schafft das Studierendenwerk mit dem Stammtisch ein dauerhaftes, niedrigschwelliges Angebot.
Auch in anderen NRW-Städten haben sich ähnliche Formate etabliert – etwa in Dortmund, Bonn oder Bielefeld. Doch Münster hebt sich durch die institutionelle Einbindung in das Studierendenwerk besonders hervor. Gleichzeitig ergänzt der Stammtisch das bereits bestehende Engagement der queeren AStA-Referate der Universität Münster.
Der queere Stammtisch bietet nicht nur die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, sondern auch, sich selbst zu stärken. Für viele ist es der erste Schritt, um in der Stadt anzukommen oder die eigene Identität in einem geschützten Rahmen zu erkunden. Gerade zu Semesterbeginn oder im Anschluss an Veranstaltungen wie den CSD Münster ist der Andrang besonders groß.
Das Format schafft damit mehr Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit für queeres Leben an der Hochschule – nicht als Nische, sondern als selbstverständlicher Teil des studentischen Alltags.