Münster – Am Freitagnachmittag (13.06.2025) hat die Polizei Münster im Rahmen der NRW-Initiative #sicherimStraßenverkehr verstärkt die Schulwegsicherheit vor Schulen und auf Schulwegen in Münster kontrolliert. Zwischen 12:30 Uhr und 18:00 Uhr überprüften die Einsatzkräfte die Geschwindigkeit dutzender Fahrzeuge in der Nähe von Bildungseinrichtungen. Das Ergebnis war alarmierend: Insgesamt 704 Verkehrsteilnehmer überschritten die erlaubte Geschwindigkeit.
Von den 704 festgestellten Geschwindigkeitsverstößen wurden 430 mit einem Verwarngeld geahndet. Weitere 274 Fahrer erwartet eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. In vier besonders gravierenden Fällen droht sogar ein Fahrverbot. Ein Fahrer wurde mit 103 km/h bei erlaubten 50 km/h gemessen – eine erhebliche Gefährdung, besonders in einem Umfeld, in dem Kinder häufig unvorhersehbar agieren.
Die Polizei Münster betont: Kinder im Grundschulalter können Geschwindigkeit und Gefahr häufig noch nicht zuverlässig einschätzen. Deshalb ist es entscheidend, dass Autofahrer in Schulnähe besonders vorsichtig sind.
Die Kontrollaktion ist Teil der landesweiten Verkehrssicherheitsinitiative #sicherimStraßenverkehr, die im Herbst 2024 gegründet wurde. Träger sind vier Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen: das Innenministerium, das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, das Schulministerium sowie das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration.
Die Initiative verfolgt ein klares Ziel: Die Zahl der Verkehrsunfälle soll sinken. Langfristig will man die „Vision Zero“ erreichen – also keine Toten oder Schwerverletzten im Straßenverkehr.
Der thematische Schwerpunkt im Jahr 2024/25 liegt auf der Schulwegsicherheit. Es geht dabei nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Prävention. Ziel ist es, alle Verkehrsteilnehmer für die Risiken auf dem Schulweg zu sensibilisieren.
Zu den Maßnahmen gehören regelmäßige Aktionstage. Dabei werden „Dank- und Denkzettel“ an Autofahrer verteilt. Diese sollen auf höfliche Weise zum Nachdenken anregen.
Außerdem bietet die Initiative praktische Trainings an. Dazu zählen Fahrradparcours für Kinder, Ausbildungen für Schülerlotsen sowie Fahrsicherheitstrainings. Ergänzend dazu stellt das Netzwerk Unterrichtsmaterial für Schulen bereit. Eltern erhalten zusätzlich Beratungsangebote zur sicheren Gestaltung des Schulwegs.
Ein weiterer Fokus liegt auf besonders gefährdeten Gruppen: Dazu zählen nicht nur Kinder, sondern auch ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen. Für sie organisiert die Initiative gezielte Informationsveranstaltungen.
Die Stärke der Initiative liegt in ihrer breiten Vernetzung. Mehr als 24 Partner arbeiten mit: darunter die Polizei NRW, die Verkehrswacht, DEKRA, ADAC, FUSS e. V., der VCD, Straßen.NRW und die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW. Durch diesen Austausch entsteht ein leistungsfähiges Netzwerk. So kann Schulwegsicherheit in Münster und ganz NRW nachhaltig gestärkt werden.
Die Schulwegsicherheit in Münster betrifft nicht nur die Polizei, sondern alle Verkehrsteilnehmer: Eltern, Lehrer, Nachbarn, Busfahrer und Autofahrer. Je besser alle zusammenarbeiten, desto sicherer wird der tägliche Schulweg.
Die Polizei Münster ruft deshalb zur aktiven Mithilfe auf: Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit im Bereich von Schulen, achten Sie auf Kinder am Fahrbahnrand und reagieren Sie vorausschauend. Auch kleine Maßnahmen können große Wirkung zeigen – etwa durchsichtige Heckscheiben, keine Parkmanöver in zweiter Reihe oder das Begleiten zu Fuß statt mit dem Auto.
Quelle: Polizei Münster und Landesregierung Nordrhein-Westfalen
