
Münster hat sich am 2. Juli 2025 auf kommunalpolitischer Ebene zukunftsweisend aufgestellt. Die gestrige Ratssitzung brachte zahlreiche Beschlüsse, die das Leben in der Stadt direkt betreffen – von Bauprojekten bis hin zu mehr Sicherheit und Vielfalt. Besonders der neue Katastrophenschutzbedarfsplan Münster sorgt für Diskussionen.
Die Stadt Münster verfügt nun über einen umfassenden Katastrophenschutzbedarfsplan. Damit reagiert die Verwaltung auf zunehmende Risiken wie Stromausfälle, Extremwetter, Chemieunfälle oder Cyberangriffe. Der Plan enthält fünf konkrete Bedrohungsszenarien und legt fest, wie Münster künftig reagieren will.
Der Katastrophenschutzbedarfsplan Münster wurde mit breiter Mehrheit verabschiedet. Er soll nicht nur die Einsatzkräfte besser koordinieren, sondern auch die Bürger stärker einbeziehen. Daher sind auch Aufklärungsmaßnahmen und präventive Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen. Die Stadt betont, dass Resilienz in der kommunalen Sicherheitsstrategie ab sofort Priorität hat.
Ebenfalls beschlossen wurde der Bau zweier neuer Flüchtlingsunterkünfte in Handorf und Albachten. Die Unterkünfte sollen jeweils 50 Menschen aufnehmen. Ziel ist es, weniger auf kurzfristig angemietete Notlösungen angewiesen zu sein.
Außerdem hat der Rat den Weg für ein Investitionspaket in Höhe von rund 150 Millionen Euro freigemacht. Besonders profitieren soll das Schulzentrum Kinderhaus. Die Schulbauoffensive betrifft insgesamt sechs Standorte und wurde einstimmig befürwortet.
Die Bauprojekte werden mit einem neuen Risikomanagement umgesetzt: Der Sicherheitsaufschlag für unvorhergesehene Kosten wird von zehn auf fünf Prozent gesenkt.
Ein weiteres Thema der Sitzung: Münster richtet im kommenden Jahr den NRW-Tag 2026 aus. Die Großveranstaltung soll rund um das Messezentrum und den Schlossplatz stattfinden. Thematische Schwerpunkte sind Klimaschutz, Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Mit der Zusage übernimmt Münster eine organisatorisch und finanziell anspruchsvolle Aufgabe – erhofft wird ein bedeutender Impuls für die lokale Wirtschaft und das Stadtmarketing.
Ein Meilenstein für die Gleichstellungspolitik: Der Rat beschloss den ersten kommunalen LSBTIQ*-Aktionsplan für Münster. Er umfasst 92 Maßnahmen – von queersensiblen Verwaltungsprozessen bis hin zu Fortbildungen für städtische Mitarbeitende.
Mit dem Aktionsplan will die Stadt ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung setzen. Die Umsetzung soll in enger Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen erfolgen.
Auch das Thema Inklusion spielte eine Rolle. Der Rat hat beschlossen, dass in jedem Stadtteil mindestens ein barrierefreier Spielplatz entstehen soll. Den Anfang macht ein Modellprojekt in der Burgstraße.
Zusätzlich wurde ein neues Leitbild für die Sportentwicklungsplanung vorgestellt. Die Stadt will wohnortnahe Angebote für Tennis, Leichtathletik oder Beachvolleyball fördern – auch in bisher unterversorgten Stadtteilen.
Der Katastrophenschutzbedarfsplan Münster ist eines der zentralen Ergebnisse dieser Sitzung. Angesichts aktueller Bedrohungen durch Extremwetter und Energiekrisen wird klar: Kommunen müssen besser vorbereitet sein.
Der Plan gibt nicht nur eine klare Struktur für Krisenlagen vor, sondern betont auch den präventiven Charakter. Dazu zählen Investitionen in Notstromversorgung, Schulungen und digitale Warnsysteme. Münster will damit Vorbild für andere Städte werden.