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Stadt Münster plant Kauf des Galeria-Gebäudes

: Galeria Kaufhof steht nach der Insolvenzankündigung der Signa Holding vor unsicheren Zeiten. Erfahre, wie der Warenhauskonzern in diese Lage geraten ist und welche Herausforderungen ihn erwarten. Bleib auf dem neuesten Stand über die Entwicklungen bei Galeria Kaufhof!
Foto: PIRO

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Investitionsvolumen und Entscheidungsprozess

Das geplante Investitionsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Am 4. Dezember wird die Beschlussvorlage im Ausschuss für Wohnen, Liegenschaften, Finanzen und Wirtschaft beraten. Der finale Beschluss soll am 11. Dezember im Stadtrat gefasst werden. Wegen Datenschutzgründen sind die politischen Beratungen nicht öffentlich.

Nach Abschluss des Kaufvertrags plant die Stadt, das Gebäude an Galeria zu vermieten. Ziel ist es, den Fortbestand des Warenhauses sowie die Sicherung der Arbeitsplätze in Münster zu gewährleisten.

Bedeutung des Standorts für die Innenstadt

Der Kauf des Galeria-Gebäudes ist ein entscheidender Schritt für die Stadtentwicklung. Das Warenhaus an der Ludgeristraße ist ein wichtiger Standort für das Oberzentrum Münster. „Ohne unser Engagement wäre das Gebäude vermutlich bereits geschlossen worden“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe. Durch den Erwerb soll verhindert werden, dass das zentrale Grundstück Spekulationsobjekt unkontrollierter Marktkräfte wird.

Eigentumsverhältnisse und historische Entwicklung

Die Stadt besitzt bereits große Teile des 4.000 Quadratmeter umfassenden Grundstücks. Auf den Erweiterungsflächen aus den Jahren 1967 und 1984 befinden sich Gebäudeteile, die aktuell Firmen des insolventen Signa-Konzerns gehören. Insgesamt verfügt das Gebäude über fünf Etagen mit 14.000 Quadratmetern Verkaufs- und Restaurantflächen sowie 6.000 Quadratmetern für Lager- und Sozialräume.

Herausforderungen durch baulichen Zustand

Ein externes Gutachten analysiert die Chancen und Risiken des Ankaufs. Das Ergebnis zeigt, dass nur eine Nutzung durch das bestehende Warenhausmodell sinnvoll ist. Andere Nutzungskonzepte würden umfangreiche Umbauten oder sogar einen Neubau erfordern. Zudem erfordert das Gebäude aufgrund seines Alters umfangreiche Modernisierungen. Diese Kosten sollen über den Mietvertrag auf Galeria übertragen werden.

Insolvenz von Galeria und aktuelle Entwicklungen

Galeria hatte in den letzten Jahren wiederholt Insolvenz angemeldet. Im Juli 2024 wurde das Verfahren aufgehoben, und die Warenhauskette wird nun von einem Konsortium aus der NRDC und Bernd Beetz betrieben. Deutschlandweit existieren derzeit 83 Filialen, darunter zwei in Münster.

Mit dem Kauf des Galeria-Gebäudes will die Stadt Münster langfristigen Leerstand vermeiden und die Innenstadt nachhaltig stärken. Diese Entscheidung hat sowohl wirtschaftliche als auch städtebauliche Bedeutung.