
Die Straßenumbenennung in Münster mehrerer historisch belasteter Straßennamen rückt näher. Die Bezirksvertretung Münster-Mitte will voraussichtlich mit großer Mehrheit für die Umbenennung stimmen. Das Gremium plant, vier Straßennamen mit NS-Bezug durch neue Namen zu ersetzen. Die Fraktionen von Grünen, SPD und Volt unterstützen den Vorstoß geschlossen. Auch die Linke befürwortet die geplante Maßnahme.
In der Bezirksvertretung Münster-Mitte deutet sich eine klare Mehrheit an. Die genannten Fraktionen verfügen zusammen über genügend Stimmen für den Beschluss. Vertreter dieser Parteien betonen die Notwendigkeit der Umbenennung als Zeichen der historischen Verantwortung. Sie sehen in der Änderung der belasteten Namen einen Schritt im Umgang mit der Vergangenheit. Ihre Unterstützung sichert dem Antrag zur Straßenumbenennung in Münster eine komfortable Mehrheit.
Betroffen sind vier Straßen, deren Namen einen Bezug zur Zeit des Nationalsozialismus haben. Dazu zählen die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße, die Otto-Weddigen-Straße und die Skagerrakstraße. Diese Straßen wurden in den 1930er Jahren benannt und ehren Personen oder Ereignisse, die von den Nationalsozialisten glorifiziert wurden. Durch die geplante Änderung sollen diese Bezüge aus dem heutigen Stadtbild entfernt werden. Für alle vier Straßen sollen neue, unbelastete Namen gefunden werden.
Die Stadtverwaltung Münster hatte zunächst empfohlen, die umstrittenen Straßennamen beizubehalten. Sie verwies auf vorherige Leitlinien und Gutachten zur Einordnung der Namensgeber. Mit der jetzigen Initiative stellt sich die Politik jedoch gegen diese frühere Empfehlung. Besonders die CDU folgte der Verwaltung und warnte vor vorschnellen Änderungen ohne ausreichende Bürgerbeteiligung. Dennoch soll die Straßenumbenennung in Münster nun kommen, da die politische Mehrheit den Schritt für notwendig erachtet.
Die endgültige Abstimmung über die Umbenennung der Straßennamen wird in Kürze erwartet. Falls die Bezirksvertretung wie angekündigt zustimmt, wird die Stadtverwaltung mit der Umsetzung beauftragt. Damit dürften die neuen Namen offiziell festgelegt und den Anwohnern mitgeteilt werden. Kritische Stimmen haben bereits Widerstand angekündigt, etwa in Form einer möglichen Bürgerinitiative.