Am 3. Juni 2024 startete der Probebetrieb der Telenotarzt-Zentrale in Münster. Nach jahrelanger Planung und Vorbereitung ist diese Zentrale in der Leitstelle der Feuerwehr Münster angesiedelt und verbindet zwölf Rettungswagen aus Münster sowie aus den umliegenden Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf. Durch moderne Digitaltechnik und die Installation von Kameras und Übertragungsgeräten sind diese Rettungswagen nun in der Lage, während eines Einsatzes digital mit der Zentrale zu kommunizieren und so eine verbesserte notärztliche Versorgung zu gewährleisten.
Das Rettungsdienst-Netzwerk umfasst mehr als 150 Rettungswagen, die schrittweise bis Sommer 2025 an das Telenotarztsystem angeschlossen werden sollen. Diese Innovation ist Teil eines gemeinsamen Projekts der Stadt Münster und der Kreise Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf. Ziel ist es, die notärztliche Versorgung zu unterstützen und in vielen Fällen zu verbessern. Trotz der digitalen Unterstützung bleibt die Präsenz von Notärzten und Notärztinnen vor Ort weiterhin unerlässlich, wenn es die Situation erfordert.
Die Erfahrungen mit telemedizinischer Hilfe zeigen, dass sie die Versorgung im Notfall erheblich verbessern kann. Notärztinnen und Notärzte können aus der Leitstelle heraus die Rettungswagenbesatzungen bei lebensbedrohlichen Notfällen unterstützen, bis sie selbst vor Ort eintreffen. Das Fachpersonal der Rettungsdienste kann in vielen Fällen die Erstversorgung eigenständig übernehmen und bei Bedarf auf die Unterstützung der Telenotarzt-Zentrale zurückgreifen.
Die Einführung der Telenotarzt-Zentrale in Münster fördert die enge Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsklinikum Münster und den Kreisen, die Träger des Rettungsdienstes sind. „Dieser Qualitätssprung in der Notfallversorgung kommt der gesamten Region zugute“, betonte Münsters Stadtrat Wolfgang Heuer.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium unterstützt die flächendeckende Einrichtung von Telenotarzt-Zentralen in allen Regionen des Landes. Bereits in Betrieb sind solche Zentralen in Aachen und Bielefeld. Die Kosten für diese innovative Technik werden von den Krankenkassen übernommen, was die breite Umsetzung und den Betrieb der Telenotarzt-Zentralen ermöglicht.