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Traditioneller Wildpferdefang in Dülmen: Warum es wichtig ist

Der traditionelle Wildpferdefang in Dülmen ist ein faszinierendes und einzigartiges Ereignis, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht. Am Samstag, den 25. Mai 2024, fand dieser besondere Event erneut statt, bei dem über 30 einjährige Hengste gefangen wurden.
Raphael Wicker

Der traditionelle Wildpferdefang in Dülmen ist ein faszinierendes und einzigartiges Ereignis, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht. Am Samstag, den 25. Mai 2024, fand dieser besondere Event erneut statt, bei dem über 30 einjährige Hengste gefangen wurden.

Warum Wildpferdefang in Dülmen 

Der Wildpferdefang dient dazu, die Herdengröße zu kontrollieren und zu verhindern, dass sie zu groß wird. Der begrenzte Lebensraum im Merfelder Bruch, einem Gebiet von 360 Hektar, kann nur eine bestimmte Anzahl von Pferden tragen. Durch die jährliche Fangaktion wird sichergestellt, dass die Population im Gleichgewicht bleibt und der Lebensraum nicht überlastet wird.

Schauplatz des Geschehens

Die rund 400 Tiere umfassende Herde wird in eine Freiluft-Arena getrieben, wo der Fang stattfindet. Diese Arena bietet den optimalen Rahmen für das Spektakel und erlaubt es den Zuschauern, das Geschehen hautnah mitzuerleben. Am diesjährigen Event nahmen etwa 15.000 Zuschauer teil, die die Fänger mit lautstarken Anfeuerungsrufen unterstützten.

Historische Wurzeln und kulturelle Bedeutung

Der Wildpferdefang in Dülmen ist eine tief verwurzelte Tradition in der Region. Diese Veranstaltung wird seit über 180 Jahren von einer lokalen Familie organisiert und gepflegt. Die Herde der Wildpferde steht unter ihrem Schutz und ist eine der letzten frei lebenden Wildpferdherden in Europa. Diese lange Geschichte verleiht dem Event eine besondere Bedeutung und zieht jedes Jahr Menschen aus nah und fern an.

Risiken und Herausforderungen des Wildpferdefangs

Der Fang der Wildpferde ist sowohl für die Fänger als auch für die Pferde eine aufregende und riskante Angelegenheit. Es besteht die Gefahr von Verletzungen wie blauen Flecken, sowohl bei den Menschen als auch bei den Tieren. Trotz der Risiken ist der Wildpferdefang ein wichtiger Bestandteil der Pflege und Erhaltung der Herde.

Leben nach dem Fang: Domestizierung und Training

Nach dem Fang werden die jungen Hengste aus dem Merfelder Bruch gebracht. Einige von ihnen werden domestiziert und können später als Reitponys eingesetzt werden. Diese Pferde zeigen oft großes Potenzial in der Dressur und bei öffentlichen Auftritten. Sie gelten als neugierig und eigenständig, was das Training anspruchsvoll, aber lohnend macht.

Kontroversen und Tierschutz

In der Vergangenheit gab es immer wieder Proteste von Tierschützern, die den Stress für die Pferde während des Fangs kritisierten. Diese Bedenken werden ernst genommen, und es wird stetig daran gearbeitet, die Methoden zu verbessern und den Stress für die Tiere so gering wie möglich zu halten.

Die Rückkehr der Hengste

Interessanterweise kehren die jungen Hengste jährlich für kurze Zeit zurück zum Decken. Dies ist ein natürlicher Teil ihres Lebenszyklus und trägt zur genetischen Vielfalt der Herde bei. Diese Rückkehr unterstreicht die enge Verbindung zwischen den Pferden und ihrem ursprünglichen Lebensraum im Merfelder Bruch.

Der traditionelle Wildpferdefang in Dülmen bleibt ein bemerkenswertes Ereignis, das nicht nur die kulturelle Geschichte der Region widerspiegelt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wildpferdepopulation leistet.