
Am Wochenende, am Samstag, den 14. Juni 2025, findet in Münster-Mauritz wieder das 4tel-Fest statt. An diesem Tag verwandelt sich das Viertel zwischen Bahnlinie, Ring und Wolbecker Straße in eine bunte Festmeile. Organisiert und gestaltet wird das Fest von den Menschen, die in diesem „4tel“ leben oder arbeiten. Es ist nicht-kommerziell, dezentral und vielleicht ein wenig improvisiert, aber dafür mit umso mehr Herzblut. Ziel des 4tel-Festes ist es, Begegnungen zu ermöglichen und die Nachbarschaft enger zusammenzubringen – ganz nach dem Motto: Zusammen lebt’s sich besser!
Das 4tel-Fest in Münster-Mauritz versteht sich als offenes Nachbarschaftsfest für Groß und Klein. Es soll allen Beteiligten Spaß machen – den Bewohnern des Viertels ebenso wie Gästen von außerhalb. Kommerzielle Interessen spielen keine Rolle: Verkaufen oder Profite stehen nicht im Vordergrund, stattdessen fördern gemeinsames Feiern, Lachen, Tanzen, Essen und Trinken die Kommunikation im Stadtteil. Dadurch trägt das Fest dazu bei, das Zusammenleben im Viertel weniger anonym zu gestalten und Verantwortungsgefühl füreinander zu stärken. Es gibt keinen offiziellen Festausschuss oder Verein, der das Event ausrichtet. Stattdessen entsteht alles in Eigeninitiative der Anwohnenden – Privatpersonen organisieren und koordinieren das Programm in ihren Höfen, Gärten oder Geschäften selbst. Dieses Konzept hat seit der Premiere im Jahr 2016 (und trotz einer Corona-Pause) eine engagierte Gemeinschaft wachsen lassen. Inzwischen beteiligen sich Hunderte Nachbarn mit eigenen Ideen, und das 4tel-Fest bleibt bewusst ein Nachbarschaftsfest „mit viel Herz“ und ohne professionelle Eventstrukturen.
Einen zentralen Festplatz oder eine große Bühne sucht man beim 4tel-Fest Münster Mauritz vergeblich. Stattdessen findet das Programm dezentral an vielen kleinen Schauplätzen im ganzen Viertel statt: in Hinterhöfen, Gärten, Garagen, auf Gehwegen, Plätzen oder auch mal in Läden und Café. Jede Gastgeberin entscheidet selbst, was geboten wird und wann – feste Gesamtzeiten gibt es kaum. Viele Angebote starten erfahrungsgemäß vormittags gegen 10 oder 12 Uhr; andere folgen am Nachmittag. Offiziell eröffnet wird das bunte Treiben meist mittags mit Livemusik: So spielt traditionell eine Blaskapelle aus dem Viertel zur Eröffnung auf – die „4tel-Blaskapelle“ hat sich eigens für dieses Fest gegründet. 2025 soll der Auftakt um 12 Uhr auf Linnenbrinks Wiese stattfinden, untermalt von den Klängen des Nachbarschafts-Orchesters.
Das weitere Programm ist vielfältig. Typisch für das 4tel-Fest sind Flohmarktstände vor den Haustüren, bei denen Anwohner ihre Schätze anbieten, oder Garagenkonzerte lokaler Bands. In den Gärten erklingt Live-Musik von Jazz bis Singer-Songwriter, Hinterhöfe verwandeln sich in kleine Bühnen für Impro-Theater, Lesungen oder Mitmach-Workshops. Für Kinder gibt es Straßenspiele, Malaktionen oder vielleicht eine Bastelecke – für jede Altersgruppe ist etwas dabei. In den vergangenen Jahren wurden sogar spontane Kulturbeiträge zum Highlight: 2023 etwa berichtete ein Besucher in der Zeit begeistert von einem Stand, an dem selbstgeschriebene Gedichte vorgetragen wurden. Wer Lust auf Bewegung hat, findet Angebote zum Tanzen: Auf einer „Tanzdiele“ unter freiem Himmel werden offene Tanzrunden veranstaltet, und Chöre aus dem Viertel geben kurze Kostproben ihres Könnens. Natürlich kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz – viele Nachbarn bieten selbstgemachte Snacks, Kuchen oder Getränke an (oft gegen Spende). All dies geschieht in Eigenregie und ohne kommerzielle Profi-Stände, was dem Fest seinen charmanten, improvisierten Charakter verleiht.
Hinter den Kulissen des 4tel-Fests gibt es kein professionelles Orga-Team im klassischen Sinn. Eine kleine Gruppe Freiwilliger koordiniert zwar zentrale Dinge wie Flyer, Webseite und behördliche Genehmigungen, doch im Grunde gestalten die Bewohner selbst ihr Fest.
Da das gesamte Fest dezentral im öffentlichen Raum und auf Privatflächen stattfindet, gibt es ein paar Spielregeln und Auflagen zu beachten. Offizielle Straßenabsperrungen sind nicht vorgesehen, der Autoverkehr läuft wie gewohnt durch das Viertel. Entsprechend müssen alle Stände und Aktionen so gestaltet sein, dass die Sicherheit nicht beeinträchtigt wird. Die Organisatoren des Festes weisen darauf hin, die Vorgaben des Ordnungsamtes einzuhalten. Dazu zählen unter anderem:
Verkehr: Keine Straßensperrungen – der normale Verkehr bleibt bestehen, also müssen Aufbauten verkehrssicher platziert werden.
Gehwege freihalten: Auf Bürgersteigen sind mindestens 2 Meter (an Hauptstraßen wie der Warendorfer Straße) bzw. 1,5 Meter (in Wohnstraßen) für Fußgänger freizuhalten.
Rettungswege: Feuerwehr- und Rettungszufahrten müssen frei bleiben – z.B. am Staufenplatz ist dauerhaft 3,50 m Durchfahrt zu gewährleisten, weshalb dort keine größeren Aktionen oder Bühnen erlaubt sind.
Keine kommerziellen Stände: Gewerblicher Verkauf von Speisen, Getränken oder Waren im öffentlichen Raum ist nur mit Genehmigung und Gewerbeschein zulässig. Grundsätzlich soll das Fest nicht kommerziell bleiben – professionelle Imbiss- oder Verkaufsstände sind daher nicht Teil des Programms.
Lärmschutz: Die Nachtruhe ab 22 Uhr ist einzuhalten. Lautstärke (Musik, Verstärker) muss so reguliert werden, dass Anwohner außerhalb des Festes nicht übermäßig gestört werden. Behörden-Auflagen und Hinweise der Polizei sind jederzeit zu befolgen.
Sauberkeit und Sicherheit: Öffentliche Flächen dürfen nicht verschmutzt werden; jeder Veranstalter ist verpflichtet, seinen Bereich wieder sauber zu hinterlassen. Während der Aktion trägt der oder die Verantwortliche auch die Verkehrssicherungspflicht – sprich: Er/Sie haftet dafür, dass niemand zu Schaden kommt.
Nachhaltigkeit: Die Nachbarschaft legt Wert auf Umweltfreundlichkeit. So dienen etwa bunte Wimpelketten als Wiedererkennungszeichen des Festes – und diese werden möglichst jährlich wiederverwendet, statt jedes Mal neue Deko zu produzieren. Müllvermeidung und Ressourcenschonung stehen im Vordergrund.
All diese Regeln sorgen dafür, dass das 4tel-Fest ein sicheres und angenehmes Erlebnis für alle bleibt – für Feiernde wie für die übrigen Anwohner, die nicht teilnehmen. Das Ergebnis dieser dezentralen Organisation ist ein ganz besonderes Flair: Überall im Viertel finden sich kleine Oasen der Begegnung, ohne dass eine zentrale Bühne oder professionelle Eventlogistik nötig wäre. Jeder trägt im Kleinen zum großen Ganzen bei, und genau das macht den Charme dieses Tages aus. Am Ende entsteht ein vielfältiges, herzliches Fest, das Nachbarn miteinander ins Gespräch bringt und das Viertel von seiner kreativsten Seite zeigt.