
Münster-Hiltrup. Die Patt-Situation in Münsters Süden ist beendet: In der Bezirksvertretung Hiltrup haben sich Grüne, SPD, Linke, Volt und die FDP auf einen gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bezirksbürgermeisters geeinigt. Friedhelm Schade (SPD) soll am 4. November in der konstituierenden Sitzung offiziell gewählt werden. Damit ist ein Losentscheid, wie er in anderen Bezirken noch möglich erscheint, in Hiltrup vom Tisch.
Die Entscheidung wurde im Vorfeld zwischen den beteiligten Fraktionen abgestimmt. Zusammen verfügen Grüne, SPD, Linke, Volt und FDP über eine stabile Mehrheit in der 19-köpfigen Bezirksvertretung. CDU und AfD bleiben damit in der Minderheit.
Mit der Einigung ist auch klar: In Hiltrup wird keine AfD-Stimme für die Mehrheitsbildung benötigt – ein deutliches Signal für parteiübergreifende Zusammenarbeit auf lokaler Ebene.
Der gemeinsame Kandidat Friedhelm Schade ist langjähriges Mitglied der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung und kommunalpolitisch erfahren. Über die parteilichen Grenzen hinweg genießt er Anerkennung.
Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Carsten Peters betonte, Schade sei „inhaltlich und persönlich bekannt“, was die Entscheidung zusätzlich gestärkt habe. Die Fraktionen hätten sich bewusst für eine Lösung entschieden, die Stabilität und Verlässlichkeit für Hiltrup biete.
Durch die Beteiligung der FDP erhält die Einigung zusätzliches Gewicht: Das bürgerlich-liberale Lager trägt den Kandidaten ebenso mit wie das rot-grün-linke Spektrum.
Die konstituierende Sitzung der Bezirksvertretung Hiltrup findet am Montag, 4. November 2025, statt. Dort werden neben dem Bezirksbürgermeister auch die Stellvertretungen gewählt und die formale Arbeitsfähigkeit des Gremiums hergestellt.
Mit der Einigung auf Schade gilt die Wahl als Formsache – das Patt ist aufgehoben, der Weg für die neue Amtsperiode frei.
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Während in den Bezirken Ost und Südost weiterhin unklar ist, ob ähnliche Absprachen gelingen, hat Hiltrup einen pragmatischen Weg gefunden. Die Entscheidung zeigt, dass parteiübergreifende Lösungen in Münster möglich sind – auch dort, wo rechnerisch zunächst Blockaden drohten.