
Münster. Kaum werden die Tage kühler, steigt das Interesse an Husten, Schnupfen und Halsschmerzen – und in Münster besonders deutlich. Nach einer bundesweiten Auswertung des Gesundheitsreiseveranstalters Fit Reisen zählt die Stadt zu den Orten, in denen online am häufigsten nach Erkältungsthemen gesucht wird. Für die Analyse wurden die durchschnittlichen Suchvolumina von 846 erkältungsbezogenen Begriffen aus den letzten zwölf Monaten ermittelt und auf 79 Großstädte verteilt. Grundlage waren rund 67.000 Datensätze zu Symptomen, Krankheitsverläufen und Hausmitteln.
Demnach liegt Münster mit 0,279 Suchanfragen pro Einwohner auf Platz drei der deutschen Großstädte. Nur Stuttgart und Hannover verzeichnen noch mehr Suchaktivität zu Husten, Fieber und Halsschmerzen. Auffällig ist laut Datenauswertung, dass in Münster vor allem Suchbegriffe wie „Erkältung Sport“, „Sport bei Erkältung“ oder „wann nach Erkältung wieder trainieren“ besonders häufig vorkommen. Das lässt darauf schließen, dass viele Münsteranerinnen und Münsteraner selbst bei Erkältungssymptomen ihren Trainingsalltag nicht aus dem Blick verlieren.
Auch bei den Suchbegriffen zu Hilfsmitteln dominieren praktische Mittel des Alltags: Neben klassischen Hausmitteln wie Hühnersuppe stehen Schmerz- und Erkältungspräparate wie Aspirin Complex oder Wick MediNait hoch im Kurs. Damit bestätigt sich: Münster kombiniert rationales Gesundheitsinteresse mit einer sportlich-pragmatischen Herangehensweise an den Herbst.
Die verstärkte Online-Suche rund um Erkältungssymptome deckt sich mit aktuellen Einschätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Nach Angaben des Instituts liegt die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland derzeit auf einem hohen Niveau. In der Kalenderwoche 40 seien schätzungsweise rund 7,5 Millionen Menschen betroffen gewesen – das entspricht etwa 8.900 Erkrankten pro 100.000 Einwohner.
Vor allem Rhinoviren gelten laut RKI aktuell als Hauptverursacher der Krankheitswelle, während Influenza und SARS-CoV-2 noch eine geringere Rolle spielen. Damit bestätigt sich der typische Verlauf der Erkältungssaison, die meist im Oktober deutlich an Fahrt aufnimmt. Die Zahlen zeigen: Die Suchtrends spiegeln das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land wider – und Münster liegt hier offenbar voll im Bundestrend.
In den kommenden Wochen rechnen Fachleute damit, dass sich die Aktivität weiter steigert, bevor sie im Januar ihren Höhepunkt erreicht. Das verstärkte Interesse der Bevölkerung an Symptomen, Heilmitteln und Prävention könnte somit als Frühindikator für die saisonale Welle dienen.
Neben klassischen Suchmaschinen wie Google greifen immer mehr Menschen auf KI-gestützte Systeme zurück, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren. Weltweit werden täglich Milliarden von Nachrichten über Plattformen wie ChatGPT ausgetauscht. Ein erheblicher Anteil davon entfällt laut OpenAI auf Fragen zu Alltags- und Gesundheitsthemen – etwa zu Erkältung, Husten oder Ernährung.
Zwar gibt es bislang keine städtebezogenen Nutzungsdaten, doch der Trend zeigt, dass viele Nutzerinnen und Nutzer auch im Krankheitsfall digitale Unterstützung suchen. Anders als bei Suchmaschinen werden in KI-Chats nicht nur Symptome, sondern auch individuelle Tipps und Erklärungen erfragt. So entsteht eine neue Form der Gesundheitsinformation, die das klassische Googeln zunehmend ergänzt.