Neue Statistik aus Düsseldorf: Messerkriminalität in Münster wächst trotz Verbotszone

Die Kriminalität in NRW 2024 ist leicht gesunken, doch Messergewalt nimmt dramatisch zu. Innenminister Reul fordert härtere Maßnahmen. Ein Messerangriff in der Bielefelder Innenstadt sorgt für Entsetzen: Zwei Schwerverletzte, ein Tatverdächtiger in Gewahrsam. Die Ermittlungen laufen. Nach dem Messerangriff in Bielefeld wurde der Täter in Heiligenhaus festgenommen – Polizei prüft mögliches extremistisches Motiv. Messerangriff am Bielefelder Hauptbahnhof: Ein 14-jähriges Mädchen bedroht einen Zugbegleiter mit einem Messer. Die Polizei ermittelt.
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Düsseldorf. Die Messerkriminalität in NRW rückt erneut in den Fokus – und auch Münster ist Teil dieses landesweiten Negativtrends. Eine Kleine Anfrage im Landtag bringt jetzt neue Zahlen ans Licht. Während NRW im Jahr 2024 insgesamt 7.661 Messerangriffe verzeichnete – ein Anstieg von mehr als 20 Prozent – wurden im ersten Halbjahr 2025 bereits 4.333 Fälle registriert. Auch die Messerkriminalität in Münster nimmt weiter zu: 82 Messer-Delikte im ersten Halbjahr bedeuten einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Wo Münster in der Messerstatistik steht

Nach Angaben des Innenministeriums liegt Münster mit 82 Fällen im ersten Halbjahr 2025 zwar deutlich hinter den Hotspots Köln (360), Dortmund (273) und Düsseldorf (220). Dennoch zeigt die Entwicklung ein klares Muster: Die Messerkriminalität in Münster steigt zuverlässig an. 2023 registrierte die Polizei 114 Fälle, 2024 bereits 156. Rund die Hälfte aller Delikte spielt sich im engeren Bahnhofsumfeld ab – rund um Hauptbahnhof, Bremer Platz und die Promenade.

Polizei reagiert mit Waffenverbotszone und Kontrollen

Um die Lage im Bahnhofsviertel zu entschärfen, führte die Polizei Münster im Juli 2025 eine großflächige Waffen- und Messerverbotszone ein. Sie umfasst das gesamte Bahnhofsumfeld und wird regelmäßig kontrolliert. Seit Einführung der Zone stellte die Polizei 13 Messer sicher – darunter Klappmesser, Einhandmesser, Küchenmesser und Teppichmesser. Ein Großteil der kontrollierten Personen war bereits polizeibekannt, mehrere wurden in der Vergangenheit wiederholt mit Waffen angetroffen. Ergänzend setzt die Polizei auf Videobeobachtung und individuelle Messertrageverbote.

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Zusätzliche Verbote zur Weihnachtszeit

In der Adventszeit gelten noch strengere Regeln: Vom 17. November bis zum 30. Dezember besteht im Hauptbahnhof Münster ein erweitertes Messerverbot der Bundespolizei. Der Hintergrund sind die hohen Besucherzahlen rund um die Weihnachtsmärkte. Straftaten sollen so bereits im Ansatz verhindert werden.

Blick auf NRW: Köln bleibt Messer-Hauptstadt

Ein Blick auf die landesweiten Zahlen zeigt, wie groß das Problem mittlerweile geworden ist. Köln führt mit 360 Fällen die Statistik im ersten Halbjahr an, gefolgt von Dortmund (273), Düsseldorf (220), Duisburg (166) und Essen (164). Die meisten Angriffe passieren laut Innenministerium im öffentlichen Raum – an Verkehrsknotenpunkten, Ausgehvierteln und in stark frequentierten Bereichen. Die Messerkriminalität in Münster reiht sich klar in dieses Muster ein, wenn auch auf einem insgesamt niedrigeren Niveau.

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