
Münster. Im Marineviertel in Münster sind sechs Straßenschilder gestohlen worden. Betroffen sind die Admiral-Scheer-Straße, die Admiral-Spee-Straße und die Otto-Weddigen-Straße. Nach übereinstimmenden Medienberichten fehlen an diesen drei Straßen jeweils mehrere Schilder. Der Diebstahl fällt in eine Phase, in der die Straßennamen im Viertel seit Monaten öffentlich diskutiert werden. Angaben dazu, wann oder unter welchen Umständen die Schilder entwendet wurden, liegen bislang nicht vor.
Die drei betroffenen Straßen gehören zu insgesamt fünf Straßen im Marineviertel, deren Benennung politisch umstritten ist. Neben der Admiral-Scheer-Straße, der Admiral-Spee-Straße und der Otto-Weddigen-Straße geht es auch um die Skagerrakstraße und die Langemarckstraße. Hintergrund ist die historische Einordnung der Namensgeber, die von den Nationalsozialisten vereinnahmt worden waren. Die Bezirksvertretung Münster-Mitte hatte im Mai 2025 beschlossen, die Straßennamen zu ändern. Dagegen formierte sich ein Bürgerbegehren, das schließlich zur Ansetzung eines Bürgerentscheids führte. Über die Entwicklung dieser Debatte hat ms-aktuell.de bereits mehrfach berichtet. Ob der Diebstahl der Straßenschilder in einem Zusammenhang mit der Auseinandersetzung steht, ist offen.
Nach Angaben der Stadt Münster sollen die Einwohnerinnen und Einwohner von Münster-Mitte am 8. Februar 2026 über die Zukunft der betroffenen Straßennamen abstimmen. Gegenstand des Bürgerentscheids ist die Frage, ob die Beschlüsse der Bezirksvertretung zur Umbenennung der fünf Straßen aufgehoben werden sollen. Stimmberechtigt sind die Bürgerinnen und Bürger des Stadtbezirks Münster-Mitte. Das Bürgerbegehren war zuvor als zulässig anerkannt worden, nachdem die Bezirksvertretung dem Anliegen nicht gefolgt war.
Die Stadt Münster hat angekündigt, Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. Nach Angaben der Stadt handelt es sich bei den verschwundenen Straßenschildern um einen Diebstahl von öffentlichem Eigentum. Weitere Informationen zu möglichen Tätern oder zum Schaden liegen bislang nicht vor. Auch wann die fehlenden Schilder ersetzt werden sollen, ist derzeit offen.