
Am heutigen Sonntagabend (07.12.) feiert der neue Münster-Tatort „Die Erfindung des Rades“ seine TV-Premiere. Schon vor der Ausstrahlung haben mehrere Medien die Folge gesehen und ihre Eindrücke veröffentlicht. Die ersten Besprechungen zeichnen ein vielschichtiges Bild: Während manche Redaktionen den Film für einen wichtigen Moment innerhalb der Münster-Reihe halten, sind die Einschätzungen zum Kriminalfall deutlich uneinheitlicher. Besonders im Fokus steht der Abschied einer prägenden Figur, der die Vorab-Kritiken klar beeinflusst.
Ein zentrales Thema aller Vorab-Besprechungen ist der letzte Auftritt von Mechthild Großmann als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm. Viele Kritiken betonen, dass die Folge diesen Abschied bewusst inszeniert. Nach Einschätzung der „Augsburger Allgemeinen“ rahmt der Kriminalfall vor allem die finale Szene, die Großmanns Figur einen ruhigen und sehr persönlichen Abschied ermöglicht. Auch die „Welt“ hebt hervor, dass der Münster-Tatort hier nicht auf große Dramatisierung setzt, sondern eine zurückhaltende, aber eindringliche Form des Abschieds wählt.
Dieser Ton wird in fast allen Besprechungen aufgegriffen: Unabhängig von der Bewertung des Plots sehen Kritiker den Film als Übergang innerhalb der Reihe. Die emotionale Bedeutung des Abschieds wird klar als eines der Elemente hervorgehoben, die den Tatort heute Abend besonders bemerkenswert machen. Das stützt die Einschätzung, dass viele Zuschauerinnen und Zuschauer die Folge vor allem wegen dieses Moments einschalten dürften.
In der Bewertung des Kriminalfalls selbst unterscheiden sich die frühen Stimmen deutlich. Die „Süddeutsche Zeitung“ sieht eine eher verhaltene Spannungskurve und ordnet die Folge eher auf der erzählerisch ruhigen Seite der Münster-Reihe ein. Gleichzeitig wird aber betont, dass das Zusammenspiel von Thiel und Boerne als konstant starke Komponente fungiert – ein Element, das auch diesen Tatort trägt.
Die Fachseite tittelbach.tv analysiert den Film ausführlicher und beschreibt einen klassischen Whodunit mit starken familiären Konflikten, die die Geschichte antreiben. Der Fall sei vertraut aufgebaut, entfalte aber durch visuelle Ideen und erzählerische Details seinen eigenen Charakter. Kritischer äußert sich die „Frankfurter Rundschau“, die den Fall als weniger markant einordnet und die Spannung als eher zurückhaltend bewertet. Zwischen den verschiedenen Stimmen wird deutlich, dass der heutige Tatort je nach Erwartungshaltung ganz unterschiedlich wahrgenommen werden dürfte.
Ein Bereich, in dem die Kritiken weitgehend übereinstimmen, ist die filmische Gestaltung. Mehrere Medien – darunter tittelbach.tv und der „Stern“ – loben die visuelle Umsetzung, insbesondere die schwarz-weiße Eröffnungssequenz, die ins Münster des 19. Jahrhunderts zurückführt. Diese Szene wird als ungewöhnlicher Einstieg gewertet, der der Folge einen eigenen Akzent verleiht.
Auch die farblich ausgestatteten Sets, die Atmosphäre der Fahrradmanufaktur und die Mischung aus Montagen und ruhigeren Momenten werden positiv erwähnt. Nur vereinzelt wird Kritik an einzelnen Musikauswahlen laut, doch insgesamt sehen viele Redaktionen in der Gestaltung eine Stärke der Episode. Die visuelle Ebene könnte damit zu den Elementen gehören, die auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern Eindruck hinterlassen.
Mit der Ausstrahlung heute Abend endet nicht nur ein Kapitel der Münster-Reihe, sondern gleichzeitig beginnt ein neues: In den Vorab-Besprechungen wird mehrfach auf die bereits feststehende Nachfolge im Team hingewiesen. Die zukünftige Staatsanwältin wird laut Medienberichten in kommenden Folgen eine wichtigere Rolle einnehmen und neue Impulse setzen.
Die Vorab-Kritiken lassen erkennen, dass „Die Erfindung des Rades“ weniger durch seinen Kriminalfall als durch seine Bedeutung innerhalb der Reihe wahrgenommen wird. Während die Geschichte selbst unterschiedlich bewertet wird, herrscht Einigkeit darüber, dass die Folge für langjährige Fans ein besonderer Moment sein könnte. Wie der Film beim Publikum ankommt, zeigt sich heute Abend zur Erstausstrahlung.