Schwache Bilanz: NRW fällt im Bildungsranking deutlich zurück

Aggressives Verhalten nimmt an Förderschulen in Münster zu. Ein Positionspapier der Caritas fordert mehr Personal und bessere Unterstützung für Lehrkräfte und Schüler. 124 freiwillige Lehrkräfte-Abordnungen aus dem Münsterland sichern die Unterrichtsversorgung im Ruhrgebiet – nach einem schwierigen Vorjahr. Der INSM-Bildungsmonitor 2025 zeigt: NRW landet im Bundesvergleich nur auf Platz 14. Stärken bei Digitalisierung, aber massive Defizite in Schulqualität und beruflicher Bildung.
Foto: Ali Ahmad DANESH

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NRW. Nordrhein-Westfalen schneidet im aktuellen INSM-Bildungsmonitor 2025 schlecht ab. Im Gesamtranking belegt das Land Platz 14 von 16 und liegt damit im unteren Drittel der Bundesländer. Nur Brandenburg und Bremen schneiden noch schlechter ab. Angeführt wird die Liste von Sachsen, gefolgt von Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg und Thüringen.

INSM-Bildungsmonitor 2025 bewertet Wohlstand durch Bildung

Der INSM-Bildungsmonitor 2025 wird vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt. Grundlage sind 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern. Die Studie untersucht, wie Bildung zur Fachkräftesicherung, zum Wohlstand und zur gesellschaftlichen Teilhabe beiträgt.

Besonders im Fokus stehen Faktoren wie Schulqualität, Digitalisierung, Ausgabenpriorisierung oder berufliche Bildung. Damit gilt die Studie als wichtiger Gradmesser für die Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungssystems.

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Stärken in Zeiteffizienz und Digitalisierung

Einige Bereiche schneiden für NRW positiv ab. Bei der Zeiteffizienz belegt das Land Platz 4, vor allem durch geringe Wiederholerquoten und wenige verspätete Einschulungen. Auch im Bereich Digitalisierung erreicht NRW mit Platz 6 ein gutes Ergebnis. Hier punktet das Land mit einer hohen Ausbildungsleistung im IT-Bereich und schneller WLAN-Versorgung an Schulen.

Große Defizite bei Ausgaben und Internationalisierung

Gleichzeitig zeigt der Bildungsmonitor erhebliche Schwächen. Bei der Ausgabenpriorisierung landet NRW auf Rang 15: Mit rund 7.500 Euro pro Grundschüler liegen die Investitionen deutlich unter dem Bundesschnitt von 8.400 Euro. Auch bei den Hochschulausgaben fällt das Land zurück.

Noch schlechter ist das Bild in der Internationalisierung (Platz 15). Nur 29,2 Prozent der Berufsschüler erhalten Fremdsprachenunterricht, während der Bundesdurchschnitt bei 51,6 Prozent liegt. Auch Grundschulen und Hochschulen hinken bei internationaler Bildung hinterher.

Berufliche Bildung und Bildungsarmut als Problemfelder

Besonders alarmierend ist der Bereich berufliche Bildung. Mit einer Erfolgsquote von nur 65,4 Prozent an Berufsfach- und Fachoberschulen erreicht NRW den schlechtesten Wert bundesweit (Bundesschnitt: 81,1 Prozent).

Auch die Bildungsarmut bleibt ein ernstes Thema. Viele Viert- und Neuntklässler erreichen lediglich die untersten Kompetenzstufen. Zwar liegt die Quote der Schulabgänger ohne Abschluss mit 6,4 Prozent knapp unter dem Bundesschnitt, doch nur 31,3 Prozent bestehen ein Berufsvorbereitungsjahr – deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt (52,4 Prozent).

Schulqualität und Betreuungsrelation weiter kritisch

In puncto Schulqualität erreicht NRW nur Rang 13. Die Kompetenzen der Grund- und Neuntklässler in Fächern wie Mathematik, Lesen und Hörverständnis liegen unter dem Durchschnitt. Bei den Betreuungsrelationen ergibt sich ein gemischtes Bild: Während sich das Verhältnis in Grundschulen leicht verbessert hat, bleibt die Klassengröße mit 24,1 Schülern deutlich über dem Bundesschnitt von 21,3.

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