Seit der Einführung des Video Assistant Referees (VAR) im Fußball reißen die Diskussionen nicht ab. Fans und Spieler beklagen die Unterbrechungen und die Unsicherheit darüber, ob ein Tor tatsächlich zählt. Der spontane Torjubel wird durch den VAR oft verzögert, was dem Spiel seine Emotionen raubt. Die Frage, wie der VAR sinnvoll in den Sport integriert werden kann, wird heiß diskutiert. Braucht der Fußball überhaupt den VAR, oder gibt es Alternativen, die den Spielfluss und die Spannung bewahren?
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verfolgt das Ziel, die Anzahl der VAR-Interventionen zu reduzieren, um den natürlichen Spielfluss zu erhalten. Zu viele Eingriffe des VAR unterbrechen das Spiel und wirken wie ein Bremsklotz für die Spannung im Stadion. Statt jeder strittigen Szene nachzugehen, sollen nur die gravierendsten Fehlentscheidungen überprüft werden. So könnte der Fußball wieder an Dynamik und Spontanität gewinnen, was ihn so einzigartig macht.
Um die Zukunft des VAR im Fußball interessanter zu gestalten, wird ein innovatives Challenge-System diskutiert. Inspiriert von Sportarten wie Tennis und Cricket könnten Teams eine begrenzte Anzahl an Einsprüchen erhalten. Mit diesen „Challenges“ könnten Mannschaften bestimmte Entscheidungen anfechten, ohne den VAR in jeder Situation aktiv zu machen. Die FIFA testete diese Methode bei der Frauen-WM, und auch der DFB ist an weiteren Experimenten interessiert. Dieses System könnte den VAR-Einsatz gezielt auf wirklich entscheidende Situationen konzentrieren und das Spiel flüssiger gestalten.
Ein weiterer Ansatz, die Zukunft des VAR im Fußball zu verbessern, ist die Einführung klarer Kriterien für Eingriffe. Der VAR soll nur bei eindeutigen Fehlentscheidungen eingreifen – nicht bei jeder umstrittenen Szene. Dies würde helfen, unnötige Unterbrechungen zu vermeiden und den Rhythmus des Spiels zu bewahren. Ein festgelegter Schwellenwert könnte für mehr Klarheit sorgen und den VAR in einem sinnvollen Rahmen halten, der die Zuschauer nicht aus dem Spiel reißt.
Nicht überall stößt der VAR auf Zustimmung. In Schweden wurde das System wegen der großen Ablehnung durch die Fans nie eingeführt, und auch in Norwegen gibt es zahlreiche Diskussionen über seine Zukunft. In anderen Ländern wie Italien und Deutschland hingegen gibt es Interesse an neuen Testverfahren, um das System zu verbessern. Ein möglicher Ansatz ist ein limitiertes Challenge-System, das besonders entscheidende Szenen in den Fokus rückt und den VAR sparsam einsetzt.
Der VAR beeinflusst nicht nur die Entscheidungen, sondern auch die Emotionalität des Spiels. Fans, die bei einem Tor nicht sofort jubeln können, und Spieler, die lange auf eine Entscheidung warten müssen, fühlen sich häufig vom System frustriert. Die ständigen Unterbrechungen nehmen dem Fußball seine Spontanität. Durch die Verzögerungen entsteht Unsicherheit, die das Spielerlebnis für viele dämpft.
Viele Fans und Experten sehen im VAR kein Erfolgsprojekt, sondern eine zusätzliche Last für den Fußball. Anstelle von mehr Fairness, wie ursprünglich geplant, habe der VAR neue Formen der Ungerechtigkeit geschaffen. Kritiker argumentieren, dass der VAR das Spiel überreguliert und zu viele Eingriffe in den Spielverlauf vornimmt. Der Kern des Fußballs – Spontaneität und Emotion – bleibt oft auf der Strecke.
Es wird immer lauter gefordert, den VAR grundlegend zu reformieren oder ganz abzuschaffen. Anstatt ständige Kontrolle zu schaffen, fordern viele die Rückkehr zu einem Spiel, das auf dem Platz entschieden wird. Der DFB und andere Fußballverbände suchen nach Lösungen, um die Eingriffe des VAR zu reduzieren und den Fußball wieder dynamischer und emotionaler zu gestalten. Der Schritt zu einer „Grauzone“ könnte dem Fußball seine Ursprünglichkeit zurückgeben und das Erlebnis für Spieler und Fans gleichermaßen verbessern.