Neue Torwart-Regel bei Hallenturnieren sorgt im Kreis Münster für Diskussionen

Eine neue Torwart-Regel bei Hallenturnieren im Kreis Münster sorgt für Diskussionen. Was erlaubt ist, was verboten ist und warum die Regel eingeführt wurde.
Symbolbild: N9713, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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Münster. Bei den Hallenturnieren im Kreis Münster wird derzeit nicht nur um Tore und Platzierungen gerungen, sondern auch um eine Regel, die viele Spielerinnen, Spieler und Trainer überrascht hat. Der Kreis hat für seine Wettbewerbe festgelegt, dass ein Torhüter pro Angriff nur noch einmal in der eigenen Hälfte angespielt werden darf. Die Vorgabe sorgt seit Beginn der Hallensaison für hitzige Debatten auf und neben dem Spielfeld.

Was die neue Vorgabe konkret bedeutet

Nach der Auslegung des FLVW-Kreis Münster darf der Torhüter während einer Ballbesitzphase in der eigenen Hälfte nur ein einziges Mal kontrolliert ins Spiel eingebunden werden. Erst wenn der Ball im Aus war oder ein Gegenspieler den Ball berührt hat, ist ein erneutes Zuspiel erlaubt. Erfolgt dennoch ein zweites Anspiel in der eigenen Hälfte, wird dies mit einem indirekten Freistoß für das gegnerische Team geahndet.

Gerade für Mannschaften, die im Hallenfußball gerne über den Keeper Ruhe in den Spielaufbau bringen, stellt das eine deutliche Umstellung dar.

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Anlehnung an die Futsal-Regeln

Ganz neu ist die Regel jedoch nicht. Sie orientiert sich am offiziellen Futsal-Regelwerk, das seit Jahren ähnliche Beschränkungen für Torhüter vorsieht. Ziel ist es, Zeitspiel und kontrolliertes Ballhalten in der Defensive zu unterbinden und das Spiel dynamischer zu gestalten. Auch bei vielen überregionalen Hallenturnieren wird bereits nach diesen Vorgaben gespielt.

Der Kreis Münster setzt diese Linie nun konsequent um und orientiert sich damit stärker am internationalen Hallenfußball.

Mehr Tempo – aber auch mehr Risiko?

Befürworter der Regel sehen darin einen Gewinn für den Hallenfußball. Das Spiel werde schneller, das Pressing intensiver, Torchancen entstünden häufiger. Gerade für Zuschauerinnen und Zuschauer könne das für mehr Attraktivität sorgen.

Kritik kommt vor allem aus den Mannschaften selbst. Einige Trainer befürchten, dass durch die Regel der geordnete Spielaufbau erschwert wird. Statt flacher Lösungen über den Torhüter könnten vermehrt lange oder riskante Bälle gespielt werden. Auch die Fehleranfälligkeit steige, vor allem bei Teams, die bislang stark auf kontrollierten Ballbesitz gesetzt haben.

Schiedsrichter und Teams vor Lernphase

Für die Schiedsrichter bedeutet die neue Vorgabe erhöhte Aufmerksamkeit. Entscheidend ist oft die Frage, ob zwischen zwei Torwartkontakten tatsächlich ein Gegner am Ball war oder ob der Ball das Spielfeld verlassen hat. Auch für die Teams braucht es Eingewöhnung, da Verstöße in der Halle schnell zu gefährlichen Standardsituationen führen können.

Fest steht: Die Torwart-Regel ist eines der meistdiskutierten Themen der aktuellen Hallensaison im Kreis Münster. Ob sie sich langfristig bewährt oder weiter angepasst wird, dürfte sich erst nach mehreren Turnieren zeigen. Bis dahin wird sie Spieler, Trainer und Zuschauer weiter beschäftigen – und den Hallenfußball spürbar verändern.

 

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