
Münster. Der letzte Auftritt vor der Winterpause wird für den SC Preußen Münster direkt zur Standortbestimmung. Am Sonntag (21. Dezember) kommt der SV Elversberg ins LVM-Preußenstadion. Anstoß ist um 13.30 Uhr. Während Elversberg als Tabellenzweiter mit 33 Punkten anreist, geht Münster mit 19 Zählern als Elfter in das Duell.
Im Vorbericht nahm Preußens Trainer Alexander Ende vor allem die zweite Halbzeit der Partie in Darmstadt in den Fokus. Bis zum Gegentor habe sein Team das Spiel so gestaltet, „wie man es sich gewünscht“ habe: dominant, aggressiv im Gegenpressing und häufig im letzten Drittel des Gegners. In dieser Phase kamen auch klare Szenen zustande. Ende verwies auf eine Chance von Jasin Boujellab nach einem Pass von Oliver Batista Meier sowie auf eine Situation, in der Joshua Mees beinahe durch war.
Der Knackpunkt aus Sicht des Trainers lag im letzten Drittel. Dort habe die Mannschaft zu selten den entscheidenden Schritt gemacht, um das gegnerische Tor noch konsequenter zu attackieren. Genau diese Frage wird gegen Elversberg wieder zentral: Münster muss seine Ballgewinne und Druckphasen nicht nur erzeugen, sondern auch besser zu Ende spielen.
Elversbergs Trainer Vincent Wagner zeichnete in seiner Pressekonferenz ein Bild, das gut zur Aufgabe passt. Münster sei „das zweikampfstärkste Team der Liga“, dazu laufstark, zu Hause noch einmal stabiler und insgesamt sehr ballsicher. Wagner machte deutlich, dass sein Team trotz der komfortablen Ausgangslage keineswegs von einem einfachen Auswärtsspiel ausgeht.
Gleichzeitig blieb Wagner seiner Linie treu: Elversberg will auch in Münster Fußball spielen, Situationen mutig lösen und möglichst kontrolliert aufbauen. Dabei ließ er aber erkennen, dass im Dezember auch Pragmatismus gefragt sein kann. Der Platz werde um diese Jahreszeit kein „englischer Teppich“ sein – dennoch solle die Grundidee bestehen bleiben, notfalls angepasst durch direkte Bälle in passenden Momenten.
Für Münster ist die Personallage weiterhin ein Thema. Mehrere Spieler stehen nicht zur Verfügung. Auch Elversberg muss auf Ausfälle reagieren. Dort werden Patryk Dragon, Luca Pfeiffer und Luis Seifert als „voraussichtlich nicht dabei“ sein. Wagner sagte in der Pressekonferenz zudem, dass Seifert zwar wieder voll trainiere, es aber in diesem Jahr wohl noch nicht für den Kader reiche – das deckt sich mit der Einordnung.
Beim Thema Schnell sprach Wagner von anhaltenden Knieproblemen, die zuletzt aber besser ausgesehen hätten. Sein Blick ging dabei eher Richtung Rückkehr nach der Pause als Richtung sofortigem Einsatz.
Sportlich läuft alles auf ein klassisches Stil-Duell hinaus. Münster will über Kompaktheit, gemeinsames Anlaufen und intensive Zweikämpfe verhindern, dass Elversberg in den eigenen Passrhythmus kommt. Ende betonte im Vorbericht, wie wichtig gegen starke Gegner die gegenseitige Unterstützung aus einer kompakten Grundordnung heraus ist, um den Spielfluss gar nicht erst entstehen zu lassen.
Elversberg wiederum wird versuchen, genau diese Druckmomente spielerisch zu lösen – und Münster damit vor die Frage zu stellen, wie hoch und wie konsequent gepresst werden kann, ohne die eigene Restverteidigung zu öffnen. Für beide Teams ist es damit ein Spiel, in dem weniger der Tabellenplatz entscheidet, sondern die Frage, wer seine Idee unter den Bedingungen eines intensiven Dezember-Heimspiels besser durchdrückt.