Münster. Am Samstag (13:00 Uhr) trifft der SCP im heimischen Preußenstadion auf den SG Dynamo Dresden. Während Münster mit 19 Punkten auf Platz 11 steht, kämpft der Aufsteiger aus Sachsen im Tabellenkeller um den Anschluss. Für beide Teams geht es um viel: Der SCP will nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen wieder punkten, um den Vorsprung auf die Abstiegsränge zu verteidigen, während Dynamo dringend ein Erfolgserlebnis braucht.
Das Stadion an der Hammer Straße ist ausverkauft, die Stimmung wird entsprechend aufgeheizt sein. Für die Gäste aus Dresden stehen Gästetickets ausschließlich an der Tageskasse zur Verfügung.
Die SG Dynamo Dresden steckt nach dem Aufstieg aus der 3. Liga in einer schwierigen ersten Zweitligasaison. Mit nur sechs Punkten aus den bisherigen zehn Partien rangiert das Team von Trainer Thomas Stamm auf dem Relegationsplatz. Zuletzt gelang beim 3:3 gegen den Karlsruher SC immerhin ein wichtiger moralischer Erfolg – dank eines späten Ausgleichs von Jakob Lemmer in der Nachspielzeit.
Trotz dieses Lichtblicks bleibt die Lage bei den Sachsen angespannt. Mitte September hatte der Verein überraschend Kommunikations-Geschäftsführer David Fischer entlassen – ein weiterer Unruheherd in einer ohnehin schwierigen Phase. Sportlich zeigt Dynamo zwar Kampfgeist, aber die Defensive bleibt anfällig, und die Punkteausbeute zu gering.
Beim SC Preußen Münster läuft die Saison insgesamt ordentlich, doch zuletzt gab es einen kleinen Dämpfer. Nach der 1:2-Niederlage bei Hertha BSC steht das Team von Alexander Ende bei 10 Punkten – nur fünf Zähler trennen die Münsteraner aktuell von der Abstiegszone. Um nicht in den Strudel des Tabellenkellers zu geraten, soll gegen Dresden unbedingt gepunktet werden.
Ende vertraut weiter auf sein bevorzugtes 4-3-1-2-System, das auf Ballbesitz und kompakte Zentrale setzt. Gegen Hertha und Karlsruhe zeigte der SCP spielerisch gute Ansätze, ließ aber in der Chancenverwertung die nötige Konsequenz vermissen.
Personell bleibt die Lage angespannt. Antonio Tikvic (Knieverletzung) und Joshua Mees (Sehnenriss) fallen langfristig aus. Auch Etienne Amenyido und Marco Meyerhöfer fehlen weiterhin. Hoffnung besteht bei Luca Bolay, Mikkel Kirkeskov und Niko Koulis, die nach längeren Pausen wieder im Training stehen.
Darüber hinaus drohen Marvin Schulz, Jorrit Hendrix und Paul Jaeckel Gelbsperren – ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die kommenden Wochen.
Wenn Preußen Münster gegen Dynamo Dresden spielt, herrscht in der Stadt Ausnahmezustand. Polizei und Verein haben die Begegnung als „Rotspiel“ eingestuft – das höchste Sicherheitsniveau im deutschen Profifußball. Entsprechend groß ist der Aufwand: Rund um das Stadion gilt ein erweitertes Sicherheitskonzept mit getrennten Fanwegen, verstärktem Ordnungsdienst und Pufferzonen zwischen den Blöcken. Alkoholische Getränke dürfen teilweise nicht ausgeschenkt werden.
Der Grund für die Einstufung liegt in den Erfahrungen der Vergangenheit: Spiele mit Dresdner Beteiligung gelten traditionell als sicherheitsrelevant. Für das aktuelle Duell verschärfen bauliche Faktoren die Lage zusätzlich. Die neue Westtribüne, die künftig rund 1.900 Gästefans fassen soll, ist noch nicht vollständig fertiggestellt. Daher erhalten die mitreisenden Dynamo-Fans diesmal kein Sitzplatzkontingent, die Kapazität bleibt eingeschränkt.
Nach dem Spiel gegen Dresden warten auf Münster Begegnungen gegen Magdeburg, Kiel und Fürth – alles Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Diese Phase könnte darüber entscheiden, ob der SCP den Blick weiter nach oben richten darf oder sich erneut nach unten orientieren muss.
