
Ein Sommerabend im August 2022. In einem geparkten Auto in Ingolstadt findet die Polizei eine tote junge Frau. Alles deutet darauf hin, dass es sich um die Besitzerin des Fahrzeugs handelt. Auch die Eltern identifizieren die Leiche als ihre Tochter. Doch nur einen Tag später nimmt der Fall eine Wendung, die selbst erfahrene Ermittler sprachlos macht. Die vermeintlich Tote lebt, wird festgenommen und schweigt. Das Opfer ist eine Frau, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht.
Der Doppelgängerin-Mord wird zu einem Synonym für ein Verbrechen, das in sozialen Netzwerken vorbereitet wurde und mit kalter Berechnung ablief. Der Plan dahinter: die eigene Spur verwischen, ein neues Leben beginnen, ohne die Vergangenheit. Was als digitale Kontaktaufnahme beginnt, endet in einer Gewalttat von erschütternder Brutalität. Der Fall prägt die öffentliche Debatte über die Rolle von Plattformen, über Identität und die Frage, wie Täuschung in der vernetzten Welt eskalieren kann.
Im Frühjahr 2022 beginnt eine junge Frau damit, auf sozialen Netzwerken gezielt nach Personen zu suchen, die ihr äußerlich ähneln. Sie schreibt mehrere Nutzerinnen an, macht Komplimente und schlägt harmlose Treffen vor. Nach und nach entsteht Vertrauen. Hinter der Fassade freundlicher Nachrichten steht jedoch ein Plan, der radikaler kaum sein könnte: den eigenen Tod zu inszenieren und anschließend unterzutauchen.
Die Kommunikation folgt einem Muster, das Ermittler später detailliert rekonstruieren. Fotos werden angefragt, Gemeinsamkeiten betont, Unverbindlichkeit signalisiert. Soziale Netzwerke liefern dafür die perfekte Bühne. Jeder Klick vermittelt Vertrautheit, jede Direktnachricht öffnet eine weitere Tür. Schließlich kommt der Kontakt zu einer jungen Frau zustande, deren Gesichtszüge, Haarfarbe und Statur nahezu deckungsgleich wirken. Das genügt, um den nächsten Schritt vorzubereiten.
Der Mord an der Doppelgängerin in Ingolstadt beginnt damit nicht im Wald, sondern in der Timeline. Zwischen Likes, Profilen und Direktnachrichten verschiebt sich die Grenze zwischen Neugier und Manipulation. Was nach Zufall aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis zielgerichteter Suche. Die Weichen sind gestellt, das Treffen wird organisiert und mit einem unverfänglichen Vorwand versehen. Nichts deutet nach außen auf das hin, was folgen soll.
Am 16. August 2022 kommt es in Baden-Württemberg zum vereinbarten Treffen. Der Vorwand klingt harmlos, eine kosmetische Anwendung, ein lockeres Kennenlernen. Im Hintergrund steht ein zweiter Beteiligter bereit, der bei Bedarf eingreifen soll. Im Verlauf des Abends führt der Weg in ein abgelegenes Waldstück bei Eppingen. Dort kippt die Situation endgültig.
Was dann geschieht, rekonstruieren Spurensicherung, Gutachten und Chatprotokolle. Das Opfer wird überrascht, es gibt keine realistische Chance zur Verteidigung. Die Gewalt ist massiv, die Zahl der Stiche belegt die Entschlossenheit, keinen Ausweg zu lassen. Die Tat wirkt nicht spontan, sondern als die Vollendung eines zuvor entwickelten Plans. Das entscheidende Motiv bleibt dabei stets präsent: den Eindruck zu erzeugen, die Täterin sei selbst ums Leben gekommen.
Im Anschluss laden die beiden den Körper in das Fahrzeug, das später zur entscheidenden Requisite der Täuschung wird. Die Fahrt zurück nach Ingolstadt erstreckt sich über viele Kilometer und markiert die zweite Phase des Verbrechens. Nun geht es darum, Spuren zu lenken, Identität zu verwechseln und am Ende Zeit zu gewinnen. Der Mord an der Doppelgängerin in Ingolstadt nimmt seine nächste Stufe.
Am späten Abend des 16. August 2022 steht das Fahrzeug in einer Seitenstraße. Der Körper liegt im Wagen, persönliche Gegenstände erzeugen den Anschein einer eindeutigen Zuordnung. Als Angehörige den Wagen entdecken, bricht ihre Welt zusammen. Für die Polizei ergibt sich zunächst ein schlüssiges Bild: Halterin und Opfer scheinen identisch, der Fall wirkt klar umrissen.
Doch die Spurensicherung arbeitet systematisch. Bereits die ersten forensischen Befunde erzeugen Zweifel. Die Obduktion bringt schließlich Gewissheit: Die DNA passt nicht zu den elterlichen Vergleichsproben. Innerhalb von 24 Stunden fällt die Täuschung in sich zusammen. Die vermeintlich Tote lebt und wird festgenommen. Das Opfer ist eine junge Frau aus Baden-Württemberg, deren Ähnlichkeit kein Zufall, sondern Ziel der vorherigen Suche war.
Die Ermittler sprechen später von einer außergewöhnlichen Konstellation. Ein Verbrechen, das den Ort der Identität bewusst in die Irre führt, zwingt die Forensik zu einem Rennen gegen Annahmen, die eigentlich sicher schienen. Der Mord an der Doppelgängerin in Ingolstadt erweist sich als Lehrstück darüber, wie wichtig kontrollierte Verfahren und nüchterne Analysen sind, wenn scheinbar alles zusammenpasst und doch nichts so ist, wie es aussieht.
Was folgt, ist akribische Polizeiarbeit. Digitale Spuren werden gesichert, Kommunikationsverläufe ausgewertet, Standorte rekonstruiert. Ermittler zeichnen nach, wie gezielt nach ähnlichen Gesichtern gesucht und wie kalkuliert Vertrauen aufgebaut wurde. Die These verdichtet sich, dass mehrere potenzielle Doppelgängerinnen kontaktiert wurden, bevor die Wahl auf das spätere Opfer fiel.
Ende 2023 erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes, gemeinschaftlich begangen, mit den Merkmalen Heimtücke und Grausamkeit. Zudem kommt der Vorwurf hinzu, eine weitere schwere Gewalttat vorbereitet zu haben, um Mitwisser auszuschalten. Das Landgericht lässt die Anklage zu und terminiert das Verfahren. Der öffentliche Druck ist hoch, der Fall wird bundesweit diskutiert.
Für die Anklage ist entscheidend, dass der Mord an der Doppelgängerin in Ingolstadt nicht nur eine körperliche Tat beschreibt, sondern eine Identitätsverschiebung, die digital begann und analog eskalierte. Gerade diese Verbindung aus Online-Anbahnung und offline vollzogener Gewalt macht das Verfahren so prägend. Wenn digitale Masken zu realen Handlungen werden, zeigt sich, welche zerstörerische Kraft Täuschung entfalten kann, sobald sie auf Planung, Gelegenheit und fehlende Skrupel trifft.
Am 16. Januar 2024 beginnt das Verfahren vor dem Landgericht Ingolstadt. Der Saal ist voll, das Medieninteresse groß. Über viele Termine hinweg werden Zeugen gehört, forensische und psychologische Gutachten erläutert, Chatprotokolle entpackt. Schritt für Schritt entsteht ein Bild aus Vorbereitung, Tat und Nachbereitung. Die Kernfrage lautet stets, in welchem Maß Planung, Mitwirkung und Ausführung zusammenliefen.
Die Beweisaufnahme zeigt eine klare Linie. Die Kontaktanbahnung über soziale Netzwerke war kein Zufall, sondern die Grundlage des Plans. Die Wahl des Treffpunkts, die Fahrt in das Waldstück, die spätere Positionierung des Fahrzeugs in Ingolstadt – all das wirkt wie Puzzleteile eines einzigen Ziels. Auch die emotionale Dimension wird im Gerichtssaal sichtbar. Angehörige schildern die Leere nach der Tat, Ermittler sprechen von langen Nächten, in denen jeder digitale Splitter Bedeutung bekam.
Am Ende beantragt die Staatsanwaltschaft lebenslange Freiheitsstrafen. Die Tat sei nicht aus Affekt entstanden, sondern als kalkulierte Täuschung. Der Mord an der Doppelgängerin in Ingolstadt steht damit für eine neue Form von Verbrechen, in der digitale Nähe zur Eintrittskarte für reale Gewalt wird. Das Urteil rückt näher, die öffentliche Debatte über Ursachen und Konsequenzen nimmt Fahrt auf.
Am 19. Dezember 2024 fällt das Urteil: lebenslange Freiheitsstrafe für beide Angeklagten. Bei der Haupttäterin stellt die Kammer die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine Haftentlassung nach 15 Jahren faktisch ausgeschlossen, weil eine spätere Prüfung deutlich strengeren Maßstäben unterliegt. Eine Sicherungsverwahrung wird nicht angeordnet. Der Mitangeklagte nimmt seine Revision im Sommer 2025 zurück, sein Urteil wird rechtskräftig. Bei der Haupttäterin liegt die Sache beim Bundesgerichtshof, der das erstinstanzliche Urteil auf Rechtsfehler prüft.
Für Angehörige und Öffentlichkeit bleibt weniger die juristische Formel in Erinnerung als die Botschaft des Verfahrens: Dieser Fall steht für eine planvolle Täuschung, die digitale Kontaktaufnahme als Ausgangspunkt und brutale Gewalt als Mittel verknüpft. Das Gericht sieht die Tatmerkmale Heimtücke und sonstige niedrige Beweggründe als erfüllt an. Zugleich zeigt das Verfahren, wie wichtig nüchterne Forensik und konsequente Ermittlungsarbeit sind, wenn Identitäten bewusst verwischt werden.
Im Herbst 2025 wird der Fall in einer Streaming Doku aufgegriffen. Der Titel „Der Insta Mord“ macht die zentrale Rolle der Plattform deutlich. Dort begann die Suche nach einer ähnlich aussehenden jungen Frau, dort liefen Direktnachrichten, dort wuchs das trügerische Vertrauen, das das Treffen erst möglich machte. Der Starttermin liegt Mitte Oktober 2025. Die Produktion zeichnet den Weg von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Inszenierung am Tatort nach und rekonstruiert, wie digitale Kommunikation Schritt für Schritt in reale Gewalt umschlug. Dabei wird gezeigt, wie sorgfältig der Plan vorbereitet wurde, wie die falsche Spur in Ingolstadt gelegt werden sollte und wie schnell die obduktionsgestützte Identitätsprüfung die Täuschung zum Einsturz brachte.