Die beliebte ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ bleibt auch im Herbst 2025 ein fester Bestandteil des Mittwochabendprogramms. Die nächste reguläre Ausgabe läuft am Mittwoch, den 5. November 2025 um 20:15 Uhr im ZDF. Moderator ist wie gewohnt Rudi Cerne, der die Zuschauer durch neue Kriminalfälle, aktuelle Fahndungen und Cold Cases führt. Nur wenige Wochen später folgt bereits die nächste Sendung: Am 26. November 2025 steht eine weitere Ausgabe auf dem Programm. Damit bleibt das Format seinem monatlichen Rhythmus treu.
In der vergangenen Ausgabe präsentierte Rudi Cerne wieder ein breites Spektrum an Fällen, die in unterschiedlichen Regionen Deutschlands spielen. Besonders bewegend war der Cold Case aus Berlin. Der zwölfjährige Reiner Koch war 1973 spurlos verschwunden und wenig später tot aufgefunden worden. Jahrzehnte später hat eine neue DNA-Analyse die Hoffnung geweckt, den Täter doch noch zu überführen.
Ebenfalls im Mittelpunkt stand die Fahndung nach einem jungen Mann aus Rheinland-Pfalz. Dieser steht im Verdacht, einen Mitbewohner nach einem Streit lebensgefährlich verletzt zu haben. Die Polizei sucht weiterhin nach Hinweisen zu seinem Aufenthaltsort. In Hessen wiederum wurde der Raubüberfall auf eine Villa in Oberursel rekonstruiert, bei dem zwei Täter eine Haushälterin fesselten und Wertgegenstände im hohen fünfstelligen Bereich erbeuteten.
Ein weiterer Fall führte nach Bayern, wo ein totes Neugeborenes an einem Wanderparkplatz entdeckt wurde. Trotz vorhandener DNA-Spuren fehlt bislang jede Spur zur Mutter. Neben diesen tragischen Ereignissen beschäftigten auch ein Mordfall in Berlin, ein Supermarktüberfall in Hamm sowie ein groß angelegter Aktienbetrug die Ermittler. Insgesamt gingen nach der Sendung über hundert Hinweise ein, von denen einige bereits konkrete Ermittlungsansätze liefern.
Nach der Ausstrahlung am 8. Oktober 2025 haben sich in mehreren Fällen neue Ermittlungsansätze ergeben. Besonders beim Berliner Cold Case um den getöteten Jungen Reiner Koch meldeten sich neue Zeitzeugen, deren Aussagen derzeit von der Polizei überprüft werden. Auch beim internationalen Aktienbetrug brachte die Sendung Bewegung in die Ermittlungen: Rund 60 Hinweise gingen beim Bundeskriminalamt ein, darunter Spuren zu bislang unbekannten Chatgruppen der Täter. In Rheinland-Pfalz erhielt die Polizei etwa 25 Hinweise zur Fahndung nach Bartosz Kwiecinski. Darunter befinden sich Foto- und Videoaufnahmen, die eine mögliche Flucht in Richtung Osteuropa nahelegen. Im Fall des Supermarktüberfalls in Hamm meldeten sich über 20 Zeugen, die verdächtige Fahrzeuge und Personen beobachtet haben wollen.
Die ZDF-Sendung zählt zu den langlebigsten und erfolgreichsten TV-Formaten in Europa. Seit ihrer Erstausstrahlung am 20. Oktober 1967 hat sie Generationen von Zuschauern geprägt und die deutsche Fernsehlandschaft nachhaltig verändert. Entwickelt hat das Format ursprünglich Eduard Zimmermann. Er sorgte nicht nur als Moderator, sondern auch als Gründer und Ideengeber dafür, dass Fernsehen und Ermittlungsarbeit erstmals eng miteinander verbunden wurden. Nach ihm übernahm zunächst seine Tochter Sabine Zimmermann einzelne Moderationen, ehe Rudi Cerne im Jahr 2002 dauerhaft die Moderation übernahm.
Seither hat sich das Konzept mehrfach weiterentwickelt, ohne seinen Kern zu verlieren: reale Kriminalfälle, nachgestellte Szenen und die direkte Bitte um Mithilfe. Heute gehört die Sendung zu den meistgesehenen Mittwochabendformaten im ZDF mit regelmäßig über vier Millionen Zuschauern. Inzwischen gibt es auch Ableger wie „XY-Gelöst“, das über erfolgreich abgeschlossene Fälle berichtet, und das kompaktere „XY-Update“, das regelmäßig neue Entwicklungen nach den Hauptsendungen präsentiert.
Statistisch gesehen ist die Erfolgsbilanz beeindruckend: Seit Bestehen wurden mehr als 5.000 Fälle in über 600 Sendungen vorgestellt. Davon konnten rund 2.000 Fälle aufgeklärt werden: eine Quote von knapp 40 Prozent. Hinzu kommen über 1.300 Festnahmen bei internationalen Fahndungen. Besonders häufig führte der Zuschauerhinweis zum entscheidenden Durchbruch. Ob ein Autokennzeichen, ein markantes Kleidungsstück oder eine beiläufige Beobachtung – nicht selten brachte genau das Ermittlerinnen und Ermittler auf die richtige Spur.
Auch thematisch hat sich „Aktenzeichen XY“ mit der Zeit gewandelt. Neben klassischen Mord- und Raubdelikten geht es heute zunehmend um Internetbetrug, Identitätsdiebstahl oder Vermisstenfälle, die oft auch im Ausland Spuren hinterlassen. Damit spiegelt die Sendung ein Stück kriminalistische Gegenwart wider, denn das Prinzip „Fernsehen hilft Fahnden“ funktioniert auch nach fast 60 Jahren noch.
Mit dem Podcast „XY – Unvergessene Verbrechen“ hat das ZDF das Erfolgsformat von Rudi Cerne in die digitale Welt gebracht. Statt nur im Fernsehen können sich Interessierte nun auch im Audioformat mit echten Kriminalfällen auseinandersetzen. In jeder Folge sprechen Rudi Cerne und Journalistin Conny Neumeyer oder Redakteurin Nicola Haenisch-Korus über besonders bewegende Fälle aus mehr als fünf Jahrzehnten „Aktenzeichen XY“. Dabei geht es nicht nur um Ermittlungsdetails, sondern auch um das, was nach der Sendung geschieht.
Ergänzt werden die Gespräche durch Expertinnen und Experten aus Polizei, Justiz und Wissenschaft, die helfen, die Taten und ihre Hintergründe einzuordnen. Der Podcast wagt einen Blick hinter die reinen Fakten und beschäftigt sich mit psychologischen, gesellschaftlichen und moralischen Fragen rund um Verbrechen und Gerechtigkeit. So entsteht ein Format, das gleichermaßen informativ und nachdenklich macht.
Neue Folgen erscheinen alle zwei Wochen mittwochs auf Spotify, Apple Podcasts, der ZDF-Mediathek und anderen Plattformen. Damit führt der Podcast die Idee von „Aktenzeichen XY“ konsequent weiter: Menschen zu sensibilisieren, zu informieren und durch Wissen und Aufmerksamkeit vielleicht sogar dazu beizutragen, dass weniger Verbrechen ungelöst bleiben.
