
Das RS-Virus verursacht bei Säuglingen oft schwere Atemwegsinfektionen, die mit Asthma-Anfällen vergleichbar sind. Betroffene Babys leiden unter Atemnot, in einigen Fällen sind Intubation und künstliche Beatmung notwendig. Besonders gefährdet sind Neugeborene in den ersten vier Lebenswochen. Geschwisterkinder aus Kitas oder Schulen bringen das Virus häufig nach Hause, was das Risiko für die Kleinsten weiter erhöht.
Das Franziskus-Hospital Münster bietet eine einmalige Impfung gegen das RS-Virus an. Diese schützt Neugeborene für etwa sechs Monate. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, die Impfung während der U2-Kindervorsorge am dritten Lebenstag durchzuführen. Über 90 % der Eltern entscheiden sich für diese Maßnahme, die einen spezifischen Antikörper gegen das Virus enthält.
Die Vorteile sind beeindruckend: Die Hospitalisierungsrate kann durch die Impfung um bis zu 80 % gesenkt werden. Wichtig zu wissen: Säuglinge, deren Mütter während der Schwangerschaft geimpft wurden, benötigen keine zusätzliche Impfung.
Das Franziskus-Hospital gehört zu den geburtenstärksten Kliniken in Nordrhein-Westfalen, mit über 100 Geburten pro Monat. Um dem hohen Risiko des RS-Virus zu begegnen, bietet die Klinik die Impfung den gesamten Winter über an. Täglich werden bis zu sieben Neugeborene geimpft, was die Belastung der Klinik spürbar verringert.
Die gezielte Impfung gegen das RS-Virus ist ein effektiver Schutz, der die Gesundheit von Neugeborenen sichert und schwere Krankheitsverläufe verhindert. Gleichzeitig entlastet sie das Gesundheitssystem, indem sie die Zahl der Krankenhausaufenthalte reduziert. Eltern können mit einem guten Gefühl in die ersten Lebensmonate ihres Kindes starten.