
Am Freitag, dem 19. April 2025, versammelten sich rund 500 Menschen auf dem Kölner Ottoplatz zu einer ganztägigen Demonstration gegen die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen im Iran. Unter den Teilnehmenden befanden sich zahlreiche Exil-Iranerinnen und -Iraner aus Nordrhein-Westfalen, darunter auch aus Münster. Sie protestierten gegen die jüngsten Hinrichtungen politischer Gefangener und forderten internationale Konsequenzen für das Regime in Teheran.
Einer der Teilnehmer war Bahman Bayatlari aus Münster. Er floh 1986 aus dem Iran, nachdem sein Bruder im Alter von 17 Jahren von der iranischen Revolutionsgarde verhaftet, gefoltert und schließlich hingerichtet worden war. Die Familie durfte ihn nur dreimal im Gefängnis besuchen, bevor sie von seiner Hinrichtung erfuhr. Bayatlari bezeichnet den Verlust seines Bruders als „unheilbaren Schmerz“. In Münster fand er ein neues Zuhause und arbeitete viele Jahre als IT-Mitarbeiter am Universitätsklinikum Münster. Obwohl er inzwischen pensioniert ist, bleibt er weiterhin berufstätig.
Die Demonstration in Köln war Teil einer Reihe von Protesten weltweit, die auf die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam machen sollen. Die Teilnehmer forderten die internationale Gemeinschaft auf, entschiedener gegen das iranische Regime vorzugehen und die Verantwortlichen für die jüngsten Hinrichtungen zur Rechenschaft zu ziehen. Besonders die Verlegung von fünf politischen Gefangenen in den Todestrakt des Ghezelhesar-Gefängnisses kurz vor Ostern hatte für Empörung gesorgt. FR.de
Die Beteiligung von Münsteranern an der Demonstration in Köln zeigt das anhaltende Engagement der Stadtbewohner für Menschenrechte und politische Freiheit. Viele Exil-Iranerinnen und -Iraner in Münster setzen sich aktiv für die Aufklärung der Menschenrechtslage im Iran ein und fordern eine stärkere Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft.