
Der Rückgang der Industrieproduktion in NRW hält weiter an. Mit einem nominalen Minus von 5,1 Prozent im Vergleich zu 2023 verzeichnet die nordrhein-westfälische Industrie das zweite Jahr in Folge rückläufige Zahlen. Der Wert der produzierten Waren betrug im Jahr 2024 insgesamt 317 Milliarden Euro. Die Entwicklung betrifft nahezu alle bedeutenden Industriebranchen in NRW – ein klares Zeichen für die anhaltenden strukturellen Herausforderungen.
Besonders deutlich zeigt sich der Rückgang der Industrieproduktion in NRW im Maschinenbau. Die Unternehmen dieser Branche produzierten Waren im Wert von 43,3 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von 6,7 Prozent. Noch stärker betroffen ist die Metallindustrie, die mit 38,4 Milliarden Euro ein Minus von 7,6 Prozent hinnehmen musste. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen verloren deutlich – hier liegt der Rückgang bei 7,3 Prozent.
Die Nahrungs- und Futtermittelhersteller verzeichneten einen Produktionswert von 39,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2023 entspricht das einem Rückgang um 2,2 Prozent. Die Chemieindustrie, ein traditionell starker Sektor in NRW, produzierte Waren im Wert von 40,5 Milliarden Euro – ein Rückgang von 1 Prozent. Auch wenn die Verluste in diesen Branchen geringer ausfallen, bleibt der Abwärtstrend spürbar.
Die Produktion von Kraftwagen und Fahrzeugteilen liegt 2024 bei 17,4 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 7,2 Prozent. Die Branche leidet unter anhaltend hoher Inflation, Materialengpässen sowie verhaltenem Konsum. Der Rückgang der Industrieproduktion in NRW trifft damit auch die Automobilindustrie, die traditionell als Innovationsmotor gilt.
Trotz der insgesamt rückläufigen Entwicklung zeigt sich der Kreis Gütersloh als wirtschaftlich widerstandsfähig. Mit einem Industrieabsatzwert von 18,7 Milliarden Euro liegt er an der Spitze der Regionen in NRW. Das spricht für eine starke industrielle Basis und eine vergleichsweise robuste Unternehmenslandschaft vor Ort.
Die Zahlen verdeutlichen: Der Rückgang der Industrieproduktion in NRW ist kein temporäres Phänomen. Vielmehr handelt es sich um eine anhaltende Entwicklung mit tiefgreifenden wirtschaftlichen Folgen. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, sind politische Maßnahmen, gezielte Investitionen in Innovation und eine bessere Unterstützung des Mittelstands dringend notwendig.