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Sparkasse Münsterland Ost schüttet 3,26 Millionen Euro aus: Gewinn für die Region oder PR?

Sparkasse Münsterland Ost zahlt 3,26 Millionen Euro an Stadt Münster und Kreis Warendorf aus. Die Ausschüttung basiert auf einem Jahresüberschuss von 16,3 Millionen Euro.
Die diesjährige Ausschüttung und die neuen Mitglieder im Vorstandsteam standen im Mittelpunkt der Sparkassen-Zweckverbandsversammlung, die am Donnerstag in Warendorf tagte. Im Bild (v.l.): stellvertretendes Vorstands-mitglied Dr. Stefan Bürger (zum 1.8. bestellt), Vorständin Dr. Annegret Saxe, Sparkassen-Vorstands¬vorsitzender Klaus Richter, Vorsitzender der Zweckverbands¬versammlung Markus Lewe, Verwaltungsrats¬¬vorsitzender Dr. Olaf Gericke, der stellvertretende Vorstands¬vorsitzende Peter Scholz, Vorstandsmitglied Jürgen Wenning (zum 1.8. bestellt) und sowie das stellvertretende Vorstandsmitglied Roland Klein.

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Münster/Warendorf. Die Sparkasse Münsterland Ost hat für das Geschäftsjahr 2024 einen Jahresüberschuss von 16,3 Millionen Euro erzielt. Ein Teil dieses Gewinns geht nun an die kommunalen Träger der Sparkasse: Insgesamt 3,26 Millionen Euro wurden zur Ausschüttung freigegeben. Davon entfallen 2,05 Millionen Euro auf die Stadt Münster und 1,21 Millionen Euro auf den Kreis Warendorf und seine Kommunen. Die Mittel sollen für gemeinwohlorientierte Projekte in der Region eingesetzt werden.

Warum erhalten Kommunen Geld von der Sparkasse?

Die Sparkasse Münsterland Ost ist ein kommunales Kreditinstitut. Sie gehört nicht privaten Aktionären, sondern wird von ihren Trägerkommunen getragen – also von der Stadt Münster und dem Kreis Warendorf. Wenn die Sparkasse Gewinne erzielt, kann ein Teil dieses Überschusses an die Träger ausgeschüttet werden. Diese entscheiden eigenständig, wie die Mittel verwendet werden. Laut Zweckverband sollen sie insbesondere Projekten in den Bereichen Bildung, Soziales, Umwelt, Kultur und Sport zugutekommen.

Zusätzlich zu den Ausschüttungen an die Träger stellte die Sparkasse im Jahr 2024 weitere rund vier Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung – etwa in Form von Spenden, Sponsorings oder Stiftungsförderungen. Gefördert wurden unter anderem das Kindermusikfestival Münsterland, Schulprojekte zum Thema Nachhaltigkeit und Kunstausstellungen im LWL-Museum.

Geschäftsjahr 2024: Solide Ergebnisse und stabiles Wachstum

Die Sparkasse Münsterland Ost konnte im vergangenen Jahr ihr Betriebsergebnis auf 1,38 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme steigern. Damit lag das Institut über dem Durchschnitt der westfälisch-lippischen Sparkassen. Der Jahresüberschuss stieg um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahlen gelten als Grundlage für die aktuelle Ausschüttung sowie für die gemeinnützige Förderung.

Oberbürgermeister Markus Lewe, Vorsitzender des Zweckverbands, und Landrat Dr. Olaf Gericke als Verwaltungsratsvorsitzender hoben die solide Entwicklung hervor. Beide betonten, dass die Sparkasse als starker Partner in der Region auch künftig Verantwortung übernehmen werde.

Fusion mit Beckum-Wadersloh abgeschlossen

Ein zentrales Ereignis im Jahr 2024 war die Fusion der Sparkassen Münsterland Ost und Beckum-Wadersloh. Die rückwirkend zum 1. Januar vollzogene Zusammenführung wurde im August rechtlich abgeschlossen. Im Zuge dessen wurde auch das Vorstandsteam erweitert: Jürgen Wenning und Dr. Stefan Bürger, vormals bei der Sparkasse Beckum-Wadersloh tätig, wurden neu in die Führungsstruktur integriert.

Die Fusion wurde mit dem Ziel umgesetzt, Kräfte zu bündeln, regionale Strukturen zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit des Instituts langfristig zu sichern. Angaben der Sparkasse zufolge sind keine Filialschließungen geplant.

Technische Umstellung führte zu temporären Ausfällen

Im November 2024 wurden im Rahmen der Fusion die IT-Systeme beider Institute vereinheitlicht. Die Umstellung führte am entsprechenden Wochenende zu temporären Einschränkungen im Service. So waren unter anderem Geldautomaten, Online-Banking und Kartenzahlungen vorübergehend nicht verfügbar. Die Sparkasse hatte im Vorfeld über die geplanten Wartungsarbeiten informiert.

Trotz Ankündigung mussten viele Kundinnen und Kunden mit Einschränkungen rechnen. Die Sparkasse erklärte, dass solche Maßnahmen im Zuge einer Systemfusion notwendig seien und kündigte an, technische Prozesse künftig weiter zu optimieren.

Verwendung der Mittel bleibt kommunale Entscheidung

Wie genau die ausgeschütteten Gelder in den Kommunen eingesetzt werden, liegt im Ermessen der jeweiligen Träger. Eine zentrale Übersicht über alle Förderprojekte veröffentlicht die Sparkasse derzeit nicht. Einzelne Projekte werden jedoch im Rahmen von Stiftungsarbeit und Sponsorings öffentlich vorgestellt. Eine genauere Dokumentation der Mittelverwendung wird regelmäßig von Gemeinderäten und kommunalen Gremien begleitet.

Zusammenfassung

Die Sparkasse Münsterland Ost blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Die Ausschüttung von 3,26 Millionen Euro an die Stadt Münster und den Kreis Warendorf ist Ausdruck der wirtschaftlichen Stabilität des Instituts. Durch zusätzliche Spenden, Förderungen und Stiftungsarbeit sollen zahlreiche Projekte in der Region unterstützt werden. Gleichzeitig stellte das vergangene Jahr die Sparkasse durch die Fusion und technische Umstellungen vor organisatorische Herausforderungen, die nun weiter aufgearbeitet werden.

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