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Münster investiert großflächig in Schulen: 150 Millionen Euro beschlossen

Trotz Finanzdruck hält Münster am Schulbau fest. Sechs Großprojekte und 150 Millionen Euro sichern die Schulinvestitionen langfristig ab.
Grafik: Die Ausgaben für den Neubau, Ausbau und Umbau von Schulen sind in Münster seit 2015 kontinuierlich gestiegen. Quelle: Stadt Münster.

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Die Schulinvestitionen in Münster nehmen weiter Fahrt auf – trotz angespannter Haushaltslage und zwischenzeitlicher Rückschläge. In der Vergangenheit standen einzelne Projekte auf der Kippe, weil finanzielle Spielräume schrumpften. Dennoch hat der Rat nun ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, das Neubauten, Sanierungen und Erweiterungen an sechs Schulstandorten umfasst. Die Stadt reagiert damit auf steigende Schülerzahlen, neue gesetzliche Rahmenbedingungen und den Zustand vieler Schulgebäude. Insgesamt werden knapp 150 Millionen Euro in eine zukunftsfähige Schulinfrastruktur investiert.

Schulzentrum Kinderhaus: Erst zurückgestellt, jetzt vorgezogen

Ein Beispiel für den schwierigen Weg ist das Schulzentrum Kinderhaus. Wegen der Haushaltslage war das Projekt zunächst ausgebremst worden. Nun wird es wieder priorisiert. Für rund 28,3 Millionen Euro soll das denkmalgeschützte Gebäude ab Mitte 2026 saniert und erweitert werden. Neben einer besseren Barrierefreiheit entstehen moderne Fachräume für Naturwissenschaften, Musik und Kunst. Auch Ganztagsflächen und eine neue Außentüranlage sind Teil des Programms. Die Arbeiten erfolgen bei laufendem Schulbetrieb und sollen bis 2030 abgeschlossen sein.

Erweiterung für das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium

Ein neues Gebäude mit integrierter Sporthalle entsteht am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. Der Bau wird teilweise in den Boden eingelassen und umfasst zwei Stockwerke mit Fachräumen für Musik und Informatik. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt das energetische Konzept. Die Bauarbeiten starten voraussichtlich im zweiten Quartal 2026. Fertigstellung ist für das dritte Quartal 2028 geplant. Das Projekt kostet rund 30,3 Millionen Euro.

Gesamtschule West erhält neuen Fachtrakt

In Roxel erweitert die Stadt die Gesamtschule West. Ein Neubau mit Mensa und naturwissenschaftlichen Fachräumen entsteht ab Frühjahr 2026. Während der Bauphase sichern sechs zusätzliche Fertigbauklassen den laufenden Schulbetrieb. Das Gebäude kombiniert Beton mit vorgefertigten Holzelementen und erhält ein begrüntes Dach samt Solaranlage. Der Abschluss der Arbeiten ist für das dritte Quartal 2027 vorgesehen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 20,6 Millionen Euro.

Neues für Wolbeck, Mauritz und Hiltrup

Am Schulzentrum Wolbeck entsteht ein dreigeschossiger Neubau für die Hauptschule und Musikschule. Auch hier ist ein begrüntes Dach mit Solartechnik vorgesehen. Der Baustart ist für Anfang 2027 angesetzt. Das Projekt kostet rund 26,7 Millionen Euro. Parallel entsteht in Mauritz ein neuer zentraler Standort für das Anne-Frank-Berufskolleg. Der fünfgeschossige Neubau mit Tiefgarage sowie Aufstockungen bestehender Gebäude wird bis 2029 fertiggestellt. Die Gesamtkosten betragen rund 41 Millionen Euro. Am Immanuel-Kant-Gymnasium in Hiltrup entstehen ab dem Schuljahr 2026/27 sechs Fertigbauklassen zur Überbrückung des zusätzlichen Raumbedarfs durch G9. Die Kosten hierfür liegen bei rund 738.000 Euro.

Schulinvestitionen in Münster: Zahlen, Planungen und Perspektiven

Die Schulinvestitionen in Münster sind Teil eines langfristig angelegten Programms. Seit 2015 sind die jährlichen Ausgaben kontinuierlich gestiegen – von zehn Millionen auf zuletzt 81 Millionen Euro. Seit 2023 wurden elf große Bauvorhaben abgeschlossen. Derzeit befinden sich über 40 weitere Projekte in Planung oder Umsetzung. Um den finanziellen Spielraum zu sichern, setzt die Stadt künftig einen einheitlichen Risikopuffer von fünf Prozent der Bausumme an. Mittel aus dem Musik-Campus-Projekt und Landeszuschüsse tragen zur Finanzierung bei.

Transparenz durch Priorisierung und Monitoring

Begleitend zum Schulbauprogramm hat der Rat die Verwaltung beauftragt, bis Ende 2025 eine Priorisierung aller Maßnahmen vorzulegen. Ein neues Monitoring-System soll künftig den Überblick über Kosten und Baufortschritt erleichtern. Die Schulbaukommission wird regelmäßig eingebunden. Der Schulentwicklungsplan liefert dabei die nötige Datengrundlage für eine verlässliche Planung bis 2033/34 – mit besonderem Blick auf die Sekundarstufe I und regionale Unterschiede in der Stadt.

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