
Am Dienstag, den 8. Juli 2025, kam es gegen 12:30 Uhr am Mittelhafen in Münster zu einem spektakulären Zwischenfall: Eine rund 15 Meter lange Motoryacht, vertäut an der Kanalspundwand auf Höhe der ehemaligen Osmo-Hallen, geriet nach mehreren kleineren Explosionen in Brand. Eine dichte, dunkle Rauchwolke stieg über dem Dortmund-Ems-Kanal auf und war weithin sichtbar. Passanten alarmierten umgehend die Feuerwehr. Der Brand war schnell unter Kontrolle – doch das Ereignis hielt die Einsatzkräfte bis in die Nachmittagsstunden in Atem.
Der Stadthafen I ist längst mehr als ein historischer Hafen. Er gilt als Hotspot für Gastronomie, Freizeit und urbane Entwicklung. Die betroffene Yacht lag in einem Abschnitt, der direkt an das künftige Wohn- und Gewerbequartier auf dem Osmo-Areal grenzt – ein Bereich, der in den kommenden Jahren das Bild des Hafens maßgeblich prägen soll. Umso brisanter wirkte das Feuer: Nicht nur die Yacht stand in Flammen, sondern auch das Risiko einer Ausbreitung oder eines Ölfilms auf dem Wasser wurde ernst genommen.
Die Feuerwehr Münster rückte mit zwei kompletten Löschzügen, einem Löschboot sowie Tauchern aus. Auch die DLRG und die Wasserschutzpolizei waren eingebunden. Sie sicherten nicht nur die Yacht, sondern kontrollierten parallel den Kanal auf Leckagen oder umweltgefährdende Substanzen. Obwohl es während der ersten Löscharbeiten zu weiteren Explosionen kam, konnte das Ausmaß des Schadens begrenzt werden: Zwar wurde das Boot völlig zerstört, jedoch konnte ein Sinken verhindert werden.
Glück im Unglück: Zum Zeitpunkt des Unglücks befand sich niemand an Bord der Yacht. Somit gab es keine Verletzten. Der materielle Schaden dürfte dennoch erheblich sein. Erste Schätzungen gehen von einem hohen fünf- bis sechsstelligen Betrag aus. Die genaue Summe bleibt ebenso unklar wie die Brandursache selbst. Nach Angaben der Polizei könnten sowohl ein technischer Defekt als auch ein Gasleck in Betracht gezogen werden.
Da das Unglück in einem sensiblen Naherholungsgebiet mit hoher Besucherfrequenz stattfand, wurde auch das Umweltamt eingeschaltet. Noch vor Ort entnahmen Fachkräfte Wasser- und Luftproben, um mögliche Verunreinigungen zu prüfen. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise auf eine akute Umweltgefährdung.
Nach dem raschen Löscherfolg gegen 13:00 Uhr folgten umfangreiche Sicherungsmaßnahmen. Der Hafenweg blieb über mehrere Stunden hinweg für den Verkehr teilweise gesperrt, um den Einsatzkräften ungehinderten Zugang zum Kanal zu ermöglichen.