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Urlaub ohne Wiederkehr: Münsteraner Familienvater bleibt spurlos verschwunden

Ein Mann aus Münster wird seit dem 1. August 2024 am Fiumicelli-Fluss auf Korsika vermisst. Umfangreiche Suchaktionen laufen, Hinweise werden dringend benötigt.
Foto: Christelle-S

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Korsika/Münster. Im Sommer 2024 verschwand Uwe Köhpcke aus Münster spurlos beim Wandern auf Korsika. Heute, ein Jahr später, ist der Fall ungelöst – und für seine Familie bleibt nur die quälende Ungewissheit. Auch die Ermittlungsakte der französischen Behörden bleibt offen.

Letzter Tag im Familienurlaub: Was geschah am Fiumicelli?

Am 1. August 2024 brach der dreifache Familienvater aus Münster im korsischen Bergland zu einer kurzen Wanderung auf. Ziel war eine sogenannte „randonnée aquatique“ – eine Mischung aus Wandern und Flussschluchten-Erkundung entlang des Fiumicelli-Flusses bei Quenza, im Südosten der Insel. Köhpcke trug nur Wanderschuhe, eine blaue Badehose und einen kleinen Rucksack. Der 43-Jährige wollte offenbar allein eine kurze Tour machen, während seine Frau und die Kinder am Campingplatz blieben.

Doch er kehrte nie zurück. Sein Auto – ein schwarzer Hyundai i30 – wurde später verlassen nahe der Brücke „Pont de Fiumicelli“ entdeckt. Es war abgeschlossen. Seitdem fehlt jede Spur.

Große Suchaktion mit Hubschrauber, Drohnen und Hunden – ohne Erfolg

Unmittelbar nach der Vermisstenmeldung leitete die korsische Gendarmerie eine groß angelegte Suche ein. Rettungskräfte, Drohnenpiloten, Hundestaffeln und ein Helikopter durchkämmten mehrere Tage lang die teils gefährliche Schlucht. Die Region Alta Rocca ist bekannt für ihr schwieriges Gelände mit rutschigen Felsen und tiefen Wasserbecken. Dennoch konnte keine Spur von Köhpcke gefunden werden.

Nach etwa zwei Wochen stellte die Polizei die Suche offiziell ein – ohne Ergebnisse, ohne Hinweise. Auch mögliche Funde wie ein im Fluss gesichteter Stoffrest führten zu keiner neuen Erkenntnis.

Münsteraner Familie organisiert eigene Suchaktionen

Für die Familie aus Münster war der Abbruch der offiziellen Suche keine Option. In Eigenregie starteten Angehörige und Freunde private Suchaktionen – unterstützt von der lokalen Bevölkerung und freiwilligen Helfern. Sie verteilten Flyer, analysierten Urlaubsfotos anderer Wanderer und durchsuchten das Gelände erneut.

Eine GoFundMe-Kampagne brachte über 60.000 Euro ein. Damit finanzierte die Familie weitere Suchen mit Spürhunden, Drohnen und erfahrenen Bergführern. Trotz aller Anstrengungen blieb auch diese Initiative ergebnislos. Der Fall entwickelte sich zu einem der rätselhaftesten Vermisstenfälle der vergangenen Jahre.

Noch immer keine Spur – Ermittlungsakte bleibt offen

Bis heute – im Juli 2025 – gibt es keine neuen Erkenntnisse. Französische und deutsche Behörden halten den Fall weiterhin als „besorgniserregendes Verschwinden“ offen. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es laut Polizei nicht. Vieles deutet auf einen tragischen Unglücksfall hin: ein Sturz, eine Verletzung oder eine Strömung im Fluss, der Köhpcke zum Verhängnis wurde. Doch ohne Beweise bleibt alles Spekulation.

Die Familie hält weiter Kontakt zu den Behörden, verfolgt jeden Hinweis und hofft auf ein Zeichen. Ob ein Zufallsfund oder neue Zeugeninformationen – jede Kleinigkeit könnte nach über zwölf Monaten doch noch zur Aufklärung beitragen.

Ein Appell bleibt: Wer Hinweise hat, soll sich melden

Noch immer bitten Angehörige und Polizei um Mithilfe. Wer am 1. August 2024 in der Region Quenza unterwegs war oder Urlaubsbilder vom Fiumicelli gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Gendarmerie Ajaccio oder der Polizei Münster zu melden.

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