
Die Demonstrationen zum 1. Mai in Münster setzten 2025 ein klares Zeichen für soziale Verantwortung, faire Bezahlung und starke Arbeitnehmerrechte. Der Tag der Arbeit begann in Münster mit einem großen Demonstrationszug des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), an dem über 1.000 Menschen teilnahmen. Vom Hafenplatz aus zogen die Teilnehmenden über das Hansaviertel und den Prinzipalmarkt bis zum Stubengassenplatz, wo eine zentrale Kundgebung stattfand.
Im Mittelpunkt der Kundgebung standen konkrete politische Forderungen. Pia Dilling vom DGB Münster kritisierte die schwache Tarifbindung in vielen Branchen und forderte einen nationalen Aktionsplan, um diese zu stärken. Auch ein Bundestariftreuegesetz sei überfällig, so Dilling. Nur durch klare gesetzliche Regelungen könnten Lohndumping und prekäre Beschäftigung effektiv bekämpft werden.
Ayla Çelik, Vertreterin der GEW NRW, betonte die Bedeutung von Gewerkschaften als demokratische Kraft in gesellschaftlichen Krisen. Bildung, Solidarität und Vielfalt seien die Grundpfeiler einer stabilen und sozialen Gesellschaft. Ihre Rede wurde kurzzeitig von zwei Störern unterbrochen. Die rund 450 anwesenden Polizeikräfte mussten nicht einschreiten – der Verlauf der Veranstaltung blieb friedlich.
Die 1. Mai Demonstrationen in Münster erhielten breite Unterstützung aus verschiedensten Bereichen. Neben Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern waren auch Delegationen politischer Parteien anwesend – darunter CDU, SPD, Grüne und Linke.
Zivilgesellschaftliche Gruppen beteiligten sich mit Solidaritätsbekundungen – etwa für Frauen in Afghanistan und dem Iran oder mit pro-palästinensischen Rufen wie „Free Palestine“. Die Veranstaltung war geprägt von einem gemeinschaftlichen, respektvollen Umgang.
Unabhängig von der gewerkschaftlichen Kundgebung fand ebenfalls am 1. Mai eine sogenannte Tanzdemo statt – organisiert von jungen Gruppen wie Kontroversium, Laut & Heimlich und KlangKomet. Etwa 1.000 Teilnehmende starteten am Nachmittag am Hafenplatz und zogen laut, bunt und friedlich durch die Stadt.
An mehreren Stationen – Domplatz, Servatiiplatz, Hansaring – fanden kurze Kundgebungen statt. Die Route endete an der B-Side mit einer Abschlusskundgebung gegen Mitternacht. Elektronische Musik diente als Ausdruck von Zusammenhalt, Offenheit und kultureller Teilhabe. Die Veranstalter betonten, dass öffentliche Räume allen gehören und ohne Konsumzwang nutzbar bleiben müssen.
Die 1. Mai Demonstrationen in Münster 2025 machten deutlich, wie vielfältig der Einsatz für Gerechtigkeit sein kann. Während die Gewerkschaftskundgebung auf politische Reformen und faire Arbeitsverhältnisse abzielte, nutzte die Tanzdemo kreative Mittel, um soziale Teilhabe sichtbar zu machen.
Beide Veranstaltungen standen unabhängig voneinander, sendeten aber eine gemeinsame Botschaft: Solidarität, Respekt und gerechte Lebensverhältnisse sind Grundpfeiler einer lebendigen Demokratie.