In Münster wurde am Mittwochabend ein Wahlplakat beschädigt. Gegen 21:05 Uhr riss ein 70-jähriger Mann an der Kanalstraße, nahe der Promenade, eine Ecke des Plakats ab. Eine Polizeibeamtin, die sich zufällig in ihrer Freizeit in der Nähe befand, beobachtete die Tat und entschied sich, sofort einzugreifen.
Nach der Beschädigung des Wahlplakats versuchte der Mann, auf seinem Fahrrad zu entkommen. Er fuhr in Richtung Kreuzviertel, offenbar in der Hoffnung, unerkannt zu bleiben. Doch die Beamtin reagierte schnell, nahm die Verfolgung auf und blieb ihm dicht auf den Fersen – ebenfalls mit dem Fahrrad.
Die Verfolgung führte quer durch die Stadt und endete schließlich am Schlossplatz. Dort trafen zusätzliche Einsatzkräfte ein, die den 70-Jährigen gemeinsam mit der Beamtin stellen konnten.
Bei der anschließenden Kontrolle des Mannes fanden die Einsatzkräfte ein auffälliges Werkzeug: einen Spachtel, den er bei sich trug. Ob dieses Werkzeug gezielt für die Beschädigung des Wahlplakats verwendet wurde, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei stellte den Spachtel als Beweismittel sicher.
Die Polizei Münster leitete umgehend ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung ein. Da es sich um eine Beschädigung eines Wahlplakats handelt, könnten auch politische Motive eine Rolle spielen. Deshalb übernahm der Staatsschutz der Polizei Münster die weiteren Ermittlungen.
Zusätzlich wird geprüft, ob es Zusammenhänge mit anderen Fällen von Sachbeschädigung gibt. Ob der Mann bereits zuvor auffällig geworden ist oder ob er gezielt Wahlplakate beschädigt, ist noch unklar.
Sachbeschädigung kann mit empfindlichen Strafen geahndet werden. Neben einer Geldstrafe droht in schweren Fällen sogar eine Freiheitsstrafe. Sollte sich herausstellen, dass politische Motive eine Rolle spielen, könnte der Fall zusätzlich strafrechtlich bewertet werden.
Die Ermittlungen laufen weiter, und die Polizei ruft Zeugen auf, sich zu melden, falls sie ähnliche Vorfälle beobachtet haben.