Die Blauzungenkrankheit breitet sich in Nordrhein-Westfalen aus und hat bereits über 100 Fälle erreicht. Betroffene Tiere sind vor allem Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Diese Entwicklung hat die Schafzüchter der Region besonders hart getroffen.
Fälle der Blauzungenkrankheit wurden bei Schafen im Kreis Warendorf und im Ennepe-Ruhr-Kreis festgestellt. Es gibt auch mehrere Verdachtsfälle in diesen und anderen Regionen. Das Tierseucheninformationssystem listet für das Jahr 2024 insgesamt 165 Fälle in NRW.
Deutschland war bis 2023 als frei von der Blauzungenkrankheit bekannt, doch seitdem breitet sich die Krankheit wieder aus. Besonders betroffen sind Schafzüchter, die mit der Situation überfordert sind. Viele Betriebe melden einen erheblichen Mehraufwand, um die Tiere zu schützen und zu pflegen.
Die klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit bei Tieren sind deutlich erkennbar. Sie umfassen Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, vermehrtes Speicheln, Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute sowie Schwellung und Blaufärbung der Zunge. Die Krankheit ist anzeigepflichtig, und Verdachtsfälle müssen dem Veterinäramt gemeldet werden.
Die Übertragung erfolgt durch Mücken, die durch das feucht-warme Klima optimale Bedingungen haben. Dies begünstigt die Verbreitung der Krankheit und stellt eine große Herausforderung für die Tierhaltung dar.
Impfungen bieten den besten Schutz vor einem schweren Verlauf der Blauzungenkrankheit. Diese sollten idealerweise bis zur Hauptflugzeit der Mücken abgeschlossen sein. Allerdings sind auch Fälle in bereits geimpften Herden bekannt, was zeigt, dass Impfungen allein nicht immer ausreichend sind.
Ein gutes Immunsystem und Allgemeinzustand der Tiere sind im Krankheitsfall entscheidend. Unterstützung durch Schmerzmittel, Antibiotika und Vitamine in Absprache mit dem Tierarzt ist empfohlen. Tierärzte sind derzeit stark gefordert und haben oft keine Kapazitäten mehr für zusätzliche Impfungen.
Um die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in Nordrhein-Westfalen einzudämmen, sind weitere Maßnahmen erforderlich. Die Überwachung und Meldung von Verdachtsfällen spielen dabei eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dass alle betroffenen Betriebe eng mit den Veterinärämtern zusammenarbeiten, um die Krankheit unter Kontrolle zu bekommen.
Die Blauzungenkrankheit stellt derzeit eine große Herausforderung für die Tierhaltung in Nordrhein-Westfalen dar. Mit über 100 gemeldeten Fällen und weiteren Verdachtsfällen ist die Situation ernst. Impfungen und eine gute Tiergesundheit sind entscheidend, um die Krankheit zu bekämpfen und die betroffenen Tiere zu schützen.