Zwei Buslinien im Münsterland sollen in den kommenden Jahren eingestellt werden, während eine andere Linie aufgewertet wird. Im Fokus stehen die Städte Drensteinfurt, Lüdinghausen und Olfen sowie der Kreis Coesfeld. Die Maßnahmen betreffen sowohl Schnellbus- als auch Nachtbusverbindungen und haben bereits erste Proteste ausgelöst.
Bereits im Juni 2024 kürzte der Kreis Coesfeld die Schnellbuslinie S90/X90, die zwischen Münster, Senden, Lüdinghausen und Olfen verkehrt. Diese Entscheidung traf auf Unverständnis, da die Linie eine wichtige Verbindung zwischen den Orten darstellt. Die Kürzung wurde aufgrund steigender Kosten und einer sinkenden Auslastung beschlossen, obwohl die Strecke als schnelle Alternative zum Auto galt.
Ein weiteres Thema ist die geplante Einstellung der Nachtbuslinie N42, die zwischen Münster und Drensteinfurt verkehrt. Die Stadt Drensteinfurt hat angekündigt, die Linie zum Jahresende 2024 einzustellen. Grund dafür sind die gestiegenen Kosten, die von 34.208,48 Euro im Jahr 2022 auf 45.000 Euro im Jahr 2024 angestiegen sind. Diese Erhöhung ist für die Stadt finanziell nicht mehr tragbar. Trotz Protesten im Stadtrat und Gesprächen mit der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) über eine mögliche Rücknahme der Kündigung, bleibt die Zukunft der Linie ungewiss.
Der Kreis Unna plant, die Buslinie R19 zwischen Selm und Lüdinghausen Anfang 2026 komplett einzustellen. Diese Entscheidung wird kontrovers diskutiert. Befürworter argumentieren, dass die parallele Bahnstrecke eine ausreichende Alternative bietet. Kritiker sehen jedoch negative Auswirkungen auf den Klimaschutz und die Mobilität der Bürger. Besonders für Pendler und Schüler könnte die Einstellung dieser Buslinie zu erheblichen Einschränkungen führen.
Während einige Linien eingestellt werden sollen, gibt es auch positive Nachrichten: Die Taxi-Bus-Linie zwischen Lüdinghausen, Ascheberg und Drensteinfurt soll Anfang 2025 in eine stündlich verkehrende Regiobus-Linie (R66) umgewandelt werden. Diese Aufwertung wird die Anbindung an den Bahnhof Drensteinfurt verbessern und Pendlern verlässliche Umstiegsmöglichkeiten nach Hamm und Münster bieten. Die Einführung des R66 wird von den Kommunen begrüßt, da sie die Mobilität im ländlichen Raum stärkt.
Die geplanten Änderungen im öffentlichen Nahverkehr des Münsterlands haben bereits erste Proteste und Diskussionen hervorgerufen. Besonders die Einstellung der Nachtbuslinie N42 und der Buslinie R19 wird kritisch gesehen. Dennoch zeigt die Aufwertung zur Regiobus-Linie R66, dass die Region auf verlässliche und zukunftsfähige Mobilitätslösungen setzt.