
Am 31. Mai 2025 findet in Münster eine umstrittene Demonstration unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ statt. Der Startpunkt liegt am Servatiiplatz, Beginn ist um 14 Uhr. Die Route führt über den Ludgerikreisel und den Hauptbahnhof zurück zum Ausgangsort. Laut Polizei werden bis zu 1.000 Teilnehmer erwartet. Die Demo „Gemeinsam für Deutschland in Münster“ sorgt schon im Vorfeld für massive Kritik und Gegenwehr aus der Zivilgesellschaft.
Die Veranstalter fordern unter anderem eine stärkere Meinungsfreiheit, flächendeckende Grenzkontrollen sowie das Ende der Militärhilfe für die Ukraine. Außerdem wenden sie sich gegen die schrittweise Abschaffung des Bargelds. Offiziell wird das Ganze als bürgerliche Initiative verkauft. Doch das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ sieht das anders.
Bereits bei ähnlichen Veranstaltungen in Städten wie Dortmund und Stuttgart tauchten rechtsextreme Symbole und Parolen auf. In Dortmund wurde sogar der Hitlergruß gezeigt. Mitläufer aus dem Umfeld von Reichsbürgern, Querdenkern und Verschwörungsideologen waren ebenfalls regelmäßig präsent.
Auch wenn die offiziellen Forderungen nicht gegen das Grundgesetz verstoßen, warnt der Verfassungsschutz vor einer gefährlichen Entwicklung. Die Bewegung versuche, gesellschaftliche Spannungen auszunutzen, um rechtsextreme Positionen salonfähig zu machen. Besonders kritisch sei der Versuch, Anschluss an bürgerliche Milieus zu finden.
Bei vergangenen Demos dieser Art wurden vermehrt rechtsextreme Akteure dokumentiert. Der staatliche Sicherheitsapparat beobachtet daher auch die Veranstaltung „Gemeinsam für Deutschland“ in Münster genau.
Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ und das Kollektiv „Busters“ haben bereits Gegenproteste angekündigt. Kundgebungen sind unter anderem am Ludgeriplatz und an der Paul-Wulf-Statue geplant. In einem öffentlichen Aufruf von Busters heißt es: „Wir stellen uns gegen die Normalisierung von rechtem Gedankengut und menschenverachtenden Positionen auf unseren Straßen.“
Die Protestierenden kritisieren, dass die Demo unter einem bürgerlichen Deckmantel rechtsextreme Ideologien verbreitet. Ziel ist es, die Veranstaltung durch friedlichen Protest zu stören und klare Kante gegen Rechts zu zeigen.
Die Demo ist Teil einer Reihe bundesweiter Veranstaltungen. In Dortmund kamen zuletzt 800 Teilnehmer, darunter bekannte Rechtsextreme. Auch in München, Dresden und Frankfurt wurden ähnliche Märsche abgehalten.
Vereinzelt kam es bei Gegendemonstrationen zu Konfrontationen. Die Polizei bereitet sich in Münster auf ein hohes Aufgebot vor. Bürgerinnen und Bürger zeigen bereits im Vorfeld: In Münster ist kein Platz für rechtes Gedankengut.