
Am 25. Januar ist auf dem Prinzipalmarkt in Münster eine Demonstration unter dem Titel „Gemeinsam für unsere Zukunft“ geplant. Sie soll für demokratische Meinungsvielfalt werben, doch die Verbindungen der Organisatoren zu rechtsextremen Gruppierungen wie der AfD und der „Querdenken“-Bewegung sorgen für massive Kritik. Bereits eine Woche zuvor, am 18. Januar, findet ein Autokorso statt, der als Werbung für die Hauptveranstaltung dient. Routenänderung und Redeverbot: Polizei gibt Auflagen zur Querdenkerdemo am Samstag.
Die Hauptveranstaltung am 25. Januar beginnt um 13 Uhr mit einer Kundgebung, gefolgt von einem Aufzug um 14:30 Uhr. Zu den angekündigten Rednern gehören unter anderem Jovica Jovic, Stefan Brackmann von „Die Förderale“ und Markus-Julius Maximus Alinaghi von der AfD. Die Beteiligung der AfD und die Teilnahme eines bekannten Mitglieds der „Querdenken“-Bewegung, der in der Vergangenheit wegen Volksverhetzung verurteilt wurde, verstärken die Zweifel an den demokratischen Absichten der Veranstaltung.
Die Moderation der Veranstaltung übernehmen André und Sven aus Bielefeld. Weitere Teilnehmer sind Michael Schele und der Musiker Stefan Krähe. Die Veranstaltung steht in Verbindung mit der 2023 gegründeten Kleinpartei „Aufbruch Frieden Souveränität Gerechtigkeit“ (die Friedenspartei), die sich als Teil einer „friedensbewegten Querfront“ versteht. Das ZDF nennt sie „ein Bündnis aus Putin-Unterstützern, Rechtsextremen, Querdenkern und konservativen Muslimen.“
Angesichts der fragwürdigen Organisatoren und Teilnehmer der beiden Veranstaltungen formiert sich starker Widerstand. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ ruft zu zwei Gegendemonstrationen auf, um ein Zeichen gegen rechtsextreme Einflüsse zu setzen. Die erste Protestaktion fand am 18. Januar um 12:00 Uhr gegen den Autokorso statt. Am 25. Januar startet die zweite Gegendemonstration um 11:30 Uhr am Gleis22 (Hafenstr./ Theißingstr.) und um 12 Uhr am Stadthaus 2 (Ludgerikreisel), zeitgleich zur Kundgebung auf dem Prinzipalmarkt.
Die Gegenproteste haben das Ziel, Münster als weltoffene Stadt zu präsentieren und rechtsextremen Gruppen keinen Raum zu lassen. Sie kritisieren vor allem die Verbindungen zwischen den Organisatoren und demokratiefeindlichen Gruppierungen wie der AfD und den Freien Sachsen.
Die geplanten Veranstaltungen stoßen auf breite Ablehnung. Kritiker werfen den Organisatoren vor, unter dem Vorwand der Meinungsvielfalt menschenverachtende Ideologien zu verbreiten. Besonders die „Querdenken“-Bewegung wird für ihre Strategie kritisiert, sich nach außen gemäßigter zu präsentieren, um mehr Unterstützer zu gewinnen.